Rekordtourismus mit Folgen
Die anstehende Saison könnte alle Höchstmarken knacken, doch die Insel zahlt einen Preis
Passend zu Ostern feiert Mallorca vier Jahre nach dem Beginn der Pandemie, als die Insel von der Bundesregierung als Risikogebiet eingestuft wurde und von der Außenwelt abgeschnitten war, eine Art Auferstehung. Diese Wiederbelebung vollzieht sich aufgrund der rekordverdächtigen Zahlen in diesem Jahr in der Tourismusbranche, die mehrere Jahre an den Folgen der Corona-Zeit schwächelte. Das diesjährige astronomische Wachstum (S. 6) aber wird, wie Hoteliers, Gastronomen und Experten voraussagen, alle bis dato gemessenen Rekorde sprengen und der Insel einen Geldregen in Milliarden-Höhe bescheren.
Dabei findet der diesjährige Saisonstart, der eben mit dem Osterfest zusammenfällt, Ende März und somit ungewöhnlich früh statt. Erfahrungsgemäß zeigt sich das Wetter zum Auferstehungsfest auf der Insel zwar nicht gerade von seiner besten Seite, da Ende März und Anfang April noch gehäuft Niederschläge und Stürme auftreten können. Doch weder durch meteorologische Prognosen noch von den vergleichsweise hohen Flugpreisen rund um das Osterfest lassen sich die buchungswütigen Mallorca-Urlauber, zu denen vorrangig Deutsche gehören, abschrecken. Auch am sogenannten „Ballermann” wird ab Ende März und im April die neue Saison eingeläutet, wobei die großen Partytempel traditionell ihre Opening-Veranstaltungen abhalten. Da die Besucherströme auch Exzessurlauber auf die Insel bringen, stellt sich die Frage, ob die Balearenpolitiker für diesen massiven Andrang gewappnet sind. Wird sich der neue Aktionsplan „Schwamm drüber und Neustart” von Palmas Bürgermeister Jaime Martínez, der seit knapp einem Jahr im Amt ist, (endlich) bewähren, nachdem offensichtlich etliche Versuche in der Vergangenheit, dem Sauftourismus den Garaus zu machen, gescheitert sind?
Dieser beschriebene Rekordtourismus mit seinem ungehemmten Wachstum wirft noch weitere Schatten auf die Sonneninsel. Die Trinkwasserressourcen könnten wieder knapp werden und die Kläranlagen kaum mit der Reinigung des Abwassers nachkommen. Auch die übervollen Strände könnten dazu führen, dass Dünen zerstört werden oder das Müllproblem an den Meeresufern eskaliert ...
Die Tourismusentwicklung hat negativen Einfluss auf die heimische Flora und Fauna