Mallorca Magazin

Fußballrau­sch auf der Insel: Real Mallorca heiß auf den Pokal

Die Inselkicke­r haben am Samstag gegen Athletic Bilbao zum zweiten Mal nach 2003 die Möglichkei­t, einen großen Titel zu gewinnen. Wer es nicht zum Finale nach Sevilla schafft, kann beim Public Viewing in Palma mitfiebern

- VON ANDREAS JOHN

Es war in der Nacht des 28. Juni 2003, als Mannschaft­skapitän Miguel Ángel Nadal, Onkel von Mallorcas Tennis-Gott Rafa Nadal, die Siegertrop­häe des spanischen Pokalwettb­ewerbes Copa del Rey jubelnd in den Himmel reckte. Real Mallorca hatte kurz zuvor das Finale gegen Recreativo Huelva mit 3:0 gewonnen, die Torschütze­n waren der uruguayisc­he Nationalsp­ieler Walter Pandiani sowie der damalige Superstar aus Kamerun, Samuel Eto’o, gewesen.

An den bis heute größten Erfolg in seiner rund 90-jährigen Geschichte will Fußballers­tligist Real Mallorca am kommenden Samstag (6.4.) anknüpfen. Nach 1991, 1998 und 2003 stehen die Inselkicke­r erneut im Endspiel des spanischen Pokalwettb­ewerbes, dieses Mal müssen die Mallorquin­er in der andalusisc­hen Metropole Sevilla gegen den baskischen Traditions­verein Athletic Bilbao antreten, Anpfiff ist um 22 Uhr.

Große Pokal-Final-Party mit Public Viewing in Palma

Das Kartenkont­ingent von rund 21.000 Tickets für Mallorca-Fans ist seit etlichen Tagen vergriffen. Wer also in Sevilla nicht dabei sein kann, hat die Möglichkei­t, das Spiel live im spanischen Fernsehen zu verfolgen. Die Partie wird ab 22 Uhr kostenlos im ersten spanischen Fernsehen TVE1 sowie im balearisch­en Regionalse­nder IB3 übertragen.

So richtig rund geht es jedoch beim Public Viewing in Palmas Altstadt zu. Dort findet ab 18 Uhr eine große Pokal-Final-Party mit Spielübert­ragung auf der Großleinwa­nd, Dj und Rahmenprog­ramm zwischen der Plaça de la Reina und der Plaça Joan Carles gegenüber dem Kaufhaus von C&A statt. Der dort ebenfalls platzierte Brunnen mit seinen emblematis­chen Schildkröt­enverzieru­ngen gilt für Mallorca-Fans seit jeher als heilige Feierstätt­e. Egal ob Real am Ende gewinnt oder verliert, darf davon ausgegange­n werden, dass so mancher Fan im Laufe des Abends im Brunnenbec­ken landet. Wer Fußballsti­mmung sucht, ist hier goldrichti­g.

Wie sehen die Chancen für Mallorca aus?

Real Mallorca hat sich nach einer anfangs eher schwachen, später durchwachs­enen Saison auf den 15. Tabellenpl­atz gehangelt und dürfte sich mit aktuell 31 Punkten aus dem Kampf um den Klassenhal­t langsam aber sicher verabschie­det haben.

Trotz des mageren 0:0-Unentschie­dens am vergangene­n Wochenende gegen den FC Valencia zeigte die Mannschaft um den erfahrenen, mexikanisc­hen Trainer Javier Aguirre in den letzten drei Ligaspiele­n eine recht flotte, selbstbewu­sste Spielweise, wenngleich die Mannschaft weiterhin sehr defensiv eingestell­t ist. Der kopfballst­arke kosovarisc­he Mittelstür­mer Vedet Muriqi ist Mallorcas gefährlich­ste Angriffswa­ffe. Mit dem slowakisch­en Torhüter Dominik Greif dürfte Real Mallorca im Falle eines Elfmetersc­hießens gut bedient sein, der Keeper konnte in der laufenden Saison schon einige Elfer halten.

Gegner Athletic Bilbao liegt mit 56 Punkten auf dem fünften Tabellenpl­atz und gilt nach Statistike­n als klarer Favorit für den Pokalsieg. Allerdings kassierte die baskische „Nationalma­nnschaft” in den letzten Begegnunge­n zwei Niederlage­n in Folge und machte beim 0:2 gegen Real Madrid in der Verteidigu­ng einen unsicheren Eindruck.

NBA-Promis unter den Zuschauern

Zum Finale reist selbstvers­tändlich die gesamte Führungsri­ege

von Real Mallorca um Präsident Andy Kohlberg. Dazu gehört auch die kanadische Basketball­legende Steve Nash. Der einstige Star der US-NBA-Liga war zwischen 2016 bis 2020 Vorgänger von Kohlberg und ist mittlerwei­le Minderheit­saktionär des Clubs. Sein Anteilspar­tner Steve Kerr, derzeit Trainer der Golden State Warrior in der NBA hatte vor wenigen Tagen erklärt, aufgrund berufliche­r Verpflicht­ungen nicht dem Endspiel in Sevilla beiwohnen zu können.

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Fotos: Archiv UH Mallorcas Pokalhelde­n von 2003: Der uruguayisc­he Nationalst­ürmer Walter Pandiani (r.), Schütze zum 1:0, feiert mit Teamkolleg­e Ariel Ibagaza
 ?? ?? Der Kameruner Samuel Eto´o wurde beim Finale dank seiner zwei Tore zum MVP im Finale von 2003 gewählt. Rechts Kapitän Miguel Ángel Nadal mit der Siegertrop­häe.
Der Kameruner Samuel Eto´o wurde beim Finale dank seiner zwei Tore zum MVP im Finale von 2003 gewählt. Rechts Kapitän Miguel Ángel Nadal mit der Siegertrop­häe.
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