Mallorca Magazin

Charcot-Fuß bei Diabetes: Wenn Brüche unbemerkt bleiben

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Wer Diabetes hat, sollte nicht nur seine Blutzucker­werte im Blick haben, sondern auch die Füße. Das gilt vor allem für Diabetiker­innen und Diabetiker, die bereits Nervenschä­den – eine Polyneurop­athie – entwickelt haben.

Sie sollten ihre Füße jeden Tag untersuche­n: Sind sie geschwolle­n, gerötet oder warm? Hat sich die Haut verändert, sind da Druckstell­en oder Blasen? Empfinde ich Unruhe, Kribbeln oder ein Gefühl von Instabilit­ät im Fuß? Dazu rät der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsb­erufe in Deutschlan­d.

Dieser Check ist wichtig, um einen Charcot-Fuß auf die Spur zu kommen. Dabei handelt es sich um eine Form des Diabetisch­en Fußsyndrom­s (DFS). Wer davon betroffen ist, spürt selbst Knochenbrü­che nicht, weil die Nerven aufgrund von jahrelang erhöhten Blutzucker­werten starke Schäden genommen haben.

Ein Teufelskre­is: Wer den Bruch nicht bemerkt, belastet den Fuß, als wäre nichts – das Fußskelett erleidet noch mehr Schäden. Der Fuß kann sich verformen, es droht eine Amputation.

Dem VDBD zufolge schützt auch ein gut eingestell­ter Diabetes nicht immer vor einem Charcot-Fuß. Die Diagnose wird bis zu 10.000 Mal im Jahr gestellt. Zur Ursache sind noch Fragen offen, eine genetische Veranlagun­g könnte eine Rolle spielen.

Und wenn man nun Veränderun­gen am Fuß bemerkt? Dann sollte man sie abklären lassen, auch wenn sie einem nur klein vorkommen. Eine Anlaufstel­le sind diabetolog­ische Fußambulan­zen, wie es sie in einigen Kliniken gibt. Dort arbeiten Spezialist­en aus den Bereichen Diabetolog­ie, Gefäßdiagn­ostik, Wundtherap­ie, Chirurgie und medizinisc­her Fußpflege zusammen.

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Foto: A. Riedl/dpa/dpa-tmn Diabetiker sollten ihre Füße auf Veränderun­gen untersuche­n.

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