ZDF-Doku über Prinzessin Leonor verwundert Spanien
„Unglaubwürdig und realitätsfremd”, so lautet die Kritik an dem Film
Der jüngst vom ZDF produzierte Dokumentarfilm „Jung, weiblich, Prinzessin – Europas künftige Königinnen” erregt auf Mallorca und in Spanien die Gemüter. In der Reportage von Marlon Schneider und Bernd Reufels werden diverse Thronfolgerinnen des Kontinents vorgestellt, darunter die Prinzessinnen Amalia aus den Niederlanden, Elisabeth von Belgien, Ingrid Alexandra von Norwegen, Estelle von Schweden – und auch Kronprinzessin Leonor de Todos los Santos de Borbón y Ortiz von Spanien.
Das Onlineportal Xcatalunya schreibt diesbezüglich, dass der deutsche Dokumentarfilm in Bezug auf Leonor von Spanien den Eindruck einer gewissen Naivität aufkommen ließe. Die Filmemacher hätten die Doku mit diversen Kommentaren untermalt, die unglaubwürdig und realitätsfremd wirken würden. Alleine das Statement „Leonor gehört einer normalen Familie an und ihre Eltern wollten, dass sie eine gewöhnliche Kindheit haben sollte ohne Chauffeur oder Kindermädchen” würde komplett jeder sachlichen und historischen Grundlage entbehren.
Andere Medien, wie etwa die Online-Zeitungen „Moncloa, Lecturas” und „Vanidades” schreiben, die ZDF-Doku stelle zwar Leonors Professionalität und Volksnähe gut dar. Zugleich würden die Regisseure jedoch zu sehr das Augenmerk auf die Schwächen der spanischen Kronprinzessin legen und ihre Unsicherheit bei öffentlichen Auftritten hervorheben. Zudem würden sie den Teenager mit seiner Mutter, Königin Letizia, vergleichen.
Die 18-jährige Prinzessin von Asturien absolviert seit dem 17. August 2023 an der Militärakademie von Zaragoza eine dreijährige Ausbildung, wie einst ihr Vater und ihr Großvater. Die künftige Königin wird während dieser Zeit in den Waffengattungen Heer, Marine und Luftwaffe ausgebildet. Dabei sieht der Zeitplan vor, dass die Tochter von König Felipe und Königin Letizia 2024 zur Marine gehen wird, und im darauffolgenden Jahr steht für die Kadettin die Luftwaffe an.
Möglicherweise wird Leonor jedoch, wie das spanische Medium „Monarquía Confidencial” aus dem Umfeld des Palastes erfahren hat, ihre militärische Ausbildung mit einem Einsatz im Ausland abschließen. Es könnte sogar sein, dass die Prinzessin an einer Mission unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen teilnehmen und im Libanon eingesetzt werde. Jedoch sei es auch denkbar, dass der Zarzuela-Palast den Beschluss fasse, dass Leonor mehrere Monate auf einem Marineschiff verbringen wird, um dort ihren Dienst abzuleisten.