Einzelhandel in Gefahr
In den vergangenen 15 Jahren mussten auf den Inseln fast 5000 Geschäfte schließen
Während die Wirtschaft auf den Balearen im Aufschwung ist, zeichnet sich im Einzelhandel ein gegenläufiges Bild ab. In den vergangenen 15 Jahren mussten knapp 5000 Geschäfte schließen, während die Zahl der Unternehmen gleichzeitig gestiegen ist. Diese widersprüchlichen Daten, die vom balearischen Finanzministerium vorgelegt wurden, verdeutlichen den tiefgreifenden Wandel im Konsumverhalten und die zunehmende Bedeutung des Onlinehandels.
Im Jahr 2008 gab es auf den Balearen noch 19.338 Einzelhandelsbetriebe.
15 Jahre später, im Jahr 2023, ist diese Zahl auf 14.371 gesunken – der niedrigste Stand seit Beginn der Datenerhebung. Demgegenüber verzeichnete das Jahr 2022 mit 101.236 Unternehmen den höchsten Wert im Hinblick auf die Gesamtzahl der Unternehmen auf dem Archipel. Der Tiefpunkt lag 2014 mit 84.270 Unternehmen.
Diese Zahlen verdeutlichen den klaren Trend: Während die Wirtschaft insgesamt floriert, leidet der lokale Einzelhandel. José Antonio Caldés, Generaldirektor für Unternehmen, Selbstständige und Handel der balearischen Regierung, führt dies auf eine Veränderung des Konsumverhaltens zurück: „Der Online-Verkauf hat zugenommen, sodass die Verbraucher den Einkaufskanal für ihre Produkte gewechselt haben.”
Die balearische Regierung versucht, den stationären Einzelhandel zu unterstützen und dessen Anpassung an die neuen Herausforderungen zu fördern. Dazu gehören Maßnahmen zur Digitalisierung, zur Förderung des lokalen Konsums und zur Stärkung der Attraktivität der Einkaufsstraßen, vor allem natürlich in der Hauptstadt Palma.
Ob diese Bemühungen ausreichen werden, um den Niedergang des Einzelhandels aufzuhalten, bleibt abzuwarten.