Wie ein Porsche auf dem Wasser
Auf der Boat Show in Palma präsentiert die österreichische Edel-Powerbootwerft Frauscher ihr gemeinsames Projekt mit der schwäbischen Sportwagenschmiede: die vollelektrische Fantom Air
Man nehme ein schnittigelegantes Powerboot, pflanze ihm den hochmodernen E-Motor eines Supersportwagens ein und stelle das Ergebnis anschließend aufs Wasser. Heraus kommt dabei die „Frauscher & Porsche Fantom Air 850”, ein einzigartiges und gemeinsames Yachtprojekt zwischen der österreichischen Powerbootwerft Frauscher und der schwäbischen Sportwagenschmiede Porsche. Vorgestellt wird die rund achteinhalb Meter lange Fantom Air auf Mallorca erstmals auf der Bootsmesse in Palma vom 25. bis 28. April.
„Auf die Idee zu dem Projekt kam man bei Porsche vor etwa drei Jahren, wir reagierten aufgrund ähnlicher vorheriger und wenig positiver Erfahrungen anfangs zurückhaltend, ließen uns später jedoch von der Ernsthaftigkeit des Sportwagenherstellers überzeugen”, sagt Florian Helmberger, Verkaufsleiter der Frauscher-Wert, die mit eigener Dependance in Port Adriano auf Mallorca seit vielen Jahren ansässig ist. Dass Porsche sich ins Sportbootgeschäft wagt, ist seiner Meinung dem Wunsch nach mehr potientiellem Klientel für das hauseigene Portfolio geschuldet. Und Käufer von exklusiven Designer-Powerbooten gehören sicherlich dazu.
„Basis des Bootes ist die Frauscher Fantom Air 858, ein Sportboot mit Kunststoff-Rumpf, das bereits 2017 auf den Markt kam. Sie ist normalerweise mit einem 350 oder 430 PS starken V8 ausgerüstet”, erklärt Helmberger.
Im Herzen der E-Fantom arbeitet dagegen die gleiche Elektromaschine wie im Porsche Macan Turbo, allerdings auf 544 PS Spitzenleistung gedrosselt, um die Kraft auf den Z-Antrieb nicht zu überlasten. Die 800Volt-Architektur ermöglicht dabei kurze Ladezeiten, während die 100 kWh Lithium-IonenBatterie für eine lange Reichweite sorgt. Das Design trägt dagegen die Handschrift von Frauscher und Porsche zugleich: Während Rumpf und Aufbauten von den Österreichern stammen, zieren die Sitze das Porsche-Wappen, die Rundinstrumente erinnern an den Sportwagen und das Lenkrad gleicht dem des Macan. Neben dem klassischen Weiß ist der Rumpf übrigens in allen Farben aus dem PorscheKatalog erhältlich.
„Die Bedienung des Bootes ist kinderleicht, kaputt machen lässt sich auch nichts”, sagt Helmsberger. Lenkrad, Gashebel für Vor- und Rückwärtsfahrt, kleine Schalter fürs Bugstrahlruder, zwei Knöpfe fürs Licht, fertig. „Dem Skipper stehen vier wählbare, elektronische geregelte Fahr- beziehungsweise Geschwindigkeitsmodi zur Verfügung: Dock für Hafenmanöver, Range fürs Cruising sowie Sport und Sport+ für rasantere Ritte übers Wasser”, so der Experte.
Mit einer optimalen CruisingGeschwindigkeit von 41 km/h (22 Knoten) und einer Reichweite von bis zu 45 Kilometern bei voller Ladung bietet sich die Fantom Air als luxuriöser DayCruiser an. Im Sport Plus-Modus erreicht das Boot sogar eine Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h (46 Knoten).
„Dieses Boot ist ein echter Meilenstein in der Branche”, erklärte Stefan Frauscher, Geschäftsführer der Bootswerft bei der Vorstellung im Herbst vergangenen Jahres. Ein Meilenstein, der allerdings auch seinen Preis hat. „In der Vollaustattung kostet die Fantom Air 850 rund 700.000 Euro”, sagt Helmsberger. Das Gefühl, ohne jeglichen Motorlärm übers Wasser zu rauschen, gibt es kostenlos dazu.