20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Stromschläge töteten Claire S. und ihren Hund
LA NEUVEVILLE. Mit ihrem Schäferhund wollte Claire S. Leben retten. Am Montag starb sie im Bielersee.
Als ihr Hund Makani am Montagmorgen bei La Neuveville BE nicht mehr aus dem Wasser kam, wollte ihm die 24-jährige Claire S. zu Hilfe eilen. Weil sie nicht mehr aus dem Wasser kam, eilte eine 53-jährige Niederländerin zu Hilfe. Auch sie geriet in Not. Die beiden Frauen und der Hund verstarben trotz rascher Hilfe von Passanten. Grund dürften Stromschläge gewesen sein, die von einem defekten Kabel ausgelöst wurden. Das hat die Kantonspolizei Bern gestern mitgeteilt.
S. wuchs in La Neuveville auf und wohnte nur 800 Meter von der Unfallstelle entfernt. Ihr Vater betreibt eine Töffgarage im Ort. S. wollte mit ihrem Hund Makani Leben retten. Zusammen bildeten sie ein Team bei der Rettungsorganisation Redog, die Hundeführer und ihre Katastrophenhunde ausbildet und im Notfall aufbietet. «Das ist ein grosser Verlust für uns und die Familie», sagt Redog-Zentralpräsidentin Romaine Kuonen zu 20 Minuten. Die Betroffenheit sei rie- sig. Ein Nachbar von S. sagt, der Schock im Dorf sitze tief.
Wer für die Elektroinstallation verantwortlich ist, wollte eine Sprecherin der Kantonspolizei Bern gestern nicht kommentieren. Die Aufsicht über solche Elektroinstallationen hat das Eidgenössische Starkstrominspektorat. Dort heisst es, solche Anlagen würden periodisch überprüft. In der Regel gebe es keine Stromkabel im Wasser ohne spezielle Schutzmassnahmen, sagt Inspektionschef Roland Hürlimann. Kabel unter Wasser seien speziell isoliert und dafür geeignet, sodass keine Gefahr von ihnen ausgehe.