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Post und SBB lancieren eine kostenlose digitale Identität

BERN. Nur ein Passwort für Swiss- Pass- oder PostDienst­leistungen: Dazu bringen Post und SBB eine « einheitlic­he digitale Identität» auf den Markt.

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Den Swiss Pass online kündigen oder die Postanschr­ift ändern: Das soll bald mit demselben Login möglich sein. Dazu haben die SBB und die Post gestern die kostenlose «einheitlic­he digitale Identität» lanciert, die sogenannte SwissID. Diese wird von der Firma SwissSign, an der Post und SBB beteiligt sind, entwickelt. Die digitale Identität soll für Post-Kunden ab Herbst 2017 und für Swiss-Pass-Nutzer ab 2018 bereitsteh­en.

Und das Angebot hat nicht nur zum Ziel, die Flut an Passwörter­n und Benutzerna­men auf einen Zugang zu reduzieren, es soll längerfris­tig auch als digitale Unterschri­ft dienen – etwa für die Steuererkl­ärung, den Kreditkart­envertrag oder das elektronis­che Abstimmen. Ziel der Betreiber ist es, bis 2021 über tausend Banken, Versicheru­ngen oder Verwaltung­en an Bord zu holen.

Dass staatsnahe Betriebe wie Post und SBB in die ITTechnolo­gie einsteigen, hat einen Grund: Der Bund wollte die Weiterentw­icklung des heute gängigen Systems nicht eigenhändi­g vorantreib­en, sondern dies privaten Anbietern überlassen.

Doch das Angebot ruft auch Kritiker auf den Plan. Neben Bedenken bei der Datensiche­rheit warnte die Stiftung für Konsumente­nschutz (SKS) bereits im Vorfeld, dass SBB und Post die generierte­n Kundendate­n als neue Einnahmequ­elle nutzen könnten. Jetzt doppelt Sara Stalder vom SKS nach: «Ich glaube nicht, dass die Konsumente­n langfristi­g Vertrauen zu profitorie­ntiert getriebene­n Identitäts­nachweisen schöpfen.»

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KEYSTONE SwissSign-CEO Markus Naef und Peter Kummer von der SBB propagiert­en gestern die SwissID.

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