20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Ein Team, das keine Grenzen mehr kennt
PARIS. Die Schweizer Festspiele in Paris gehen weiter. Nun kommt im Viertelfinal Schweden.
Die Nati gewinnt das letzte Vorrundenspiel gegen Tschechien 3:1 und beendet die Gruppe B auf dem sensationellen 2. Rang. Damit kann die Schweiz in Paris bleiben und trifft morgen in den Viertelfinals auf Schweden, den Gruppendritten in Köln. «Darüber bin ich froh, denn ein Reisetag bedeutet immer Strapazen», sagt Stürmer Simon Bodenmann. Trainer Patrick Fischer spricht sogar von einem «extremen» Vorteil: «Wir ken- nen hier die Gegebenheiten.»
Wer hätte das gedacht? Dass diese WM in Paris noch zu Schweizer Festspielen wird. Diese Viertelfinal-Qualifikation ist sogar fast noch höher zu werten als der Vorstoss in die Top 8 beim Silberwunder 2013. Damals waren unsere NHLStars Roman Josi und Nino Niederreiter dabei. Vor vier Jahren in Stockholm spielte sich die Mannschaft von Beginn an in einen Rausch. Hier begann das Turnier harzig. Mit einem 5:4-Zittersieg nach Penaltys gegen Slowenien im ersten Spiel und einer unnötigen Niederlage im dritten Match gegen Frankreich (3:4 n. P.). «Da wur- den wir schon halbtot geschrieben», sagt Stürmer Reto Suri. Doch gegen die Grossen (Kanada, Finnland und Tschechien) gab es überragende 6 Punkte, das Vertrauen stieg und stieg.
Es scheint, dass dieses Team durch nichts zu erschüttern ist. Gestern schonte Fischer Genoni, Untersander und Almond, Hollenstein, Hiller und Furrer fehlten verletzt. Er schickte stattdessen den dritten Goalie Niklas Schlegel ins Rampenlicht. Am Ende hexte die faktische Nummer 2 der ZSC Lions Tschechiens NHL-Goalie Petr Mrazek aus. Da ist ein Team am Werk, das keine Grenzen mehr zu kennen scheint. Wie 2013. Damals wurde die Nati erst im Final gestoppt. Von Schweden (1:5). Nun wäre es Zeit für die Revanche! Paris. 4531 Zuschauer.
Tore: 2. Praplan (Diaz) 0:1. 29. Suri (Kukan, Schlumpf) 0:2. 35. Cervenka (Pastrnak, Sulak) 1:2. 53. Brunner (Richard, Loeffel) 1:3.
Strafen: 1 x 2 Minuten gegen Tschechien, 3 x 2 Minuten gegen die Schweiz. Bemerkungen: Schweiz ohne Furrer, Hiller, Hollenstein (alle verletzt), Almond, Untersander (beide geschont) und Genoni (Ersatztorhüter). Tschechien ab 58:43 ohne Torhüter.