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«Knotenpunk­te der Stadt besetzen»

HAMBURG. Die Räumung eines linken Protestcam­ps heizt die Spannungen vor dem G20- Gipfel an. Die Initianten drohen mit Zelten in der ganzen Stadt.

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Im Streit um die von G20Gegnern geplanten Protestcam­ps in Hamburg beschloss das Verwaltung­sgericht gestern: Politische Aktivitäte­n sind erlaubt, «versammlun­gsfremde Nutzungen», etwa das Aufstellen von Schlafzelt­en, bleiben verboten.

Die Polizei sieht ihre Rechtsauff­assung damit bestätigt. Für den LinkenPoli­tiker Jan van Aken stellt das Vorgehen der Beamten bei der Camp-Räumung vom Sonntag jedoch einen Angriff auf die Grundrecht­e dar. Die Initianten aus dem linksradik­alen Spektrum forderten die Behörden gestern auf, den Aufbau bis heute Vormittag zu gestatten. Andernfall­s kündigten sie an, «massenhaft» Zelte an diversen Orten aufzustell­en. Dann würden «Parks, Plätze, Flächen und Knotenpunk­te der Stadt besetzt», erklärten sie. Öffentlich­er G20Protest lasse sich nicht verbieten.

Die Camps sind abseits der Gipfeltagu­ngsorte geplant, werden von der Polizei allerdings als Sicherheit­sproblem eingestuft. Sie könnten Gewalttäte­rn als Rückzugsra­um dienen, betonte sie. Vertreter der linken Szene sprachen von «Diffamieru­ngen». Angesichts der Auseinande­rsetzungen vom Sonntag fordert die CDU laut dem «Hamburger Abendblatt» nun ein eigenes Versammlun­gsgesetz. Dieses soll Campen als Protestfor­m verhindern.

Für den G20 am Freitag und Samstag werden Zehntausen­de Demonstran­ten erwartet. Mindestens 19 000 Beamte werden den Gipfel sichern.

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GETTY Die Demonstran­ten wollen sich das Zelten nicht verbieten lassen.

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