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Jung gegen Alt – darum gehts bei der Schlacht um die AHV
BERN. Die Altersreform ist so komplex, dass der Kopf raucht. Die wichtigsten Fragen zur AHV-Vorlage.
Warum braucht es dringend eine Reform?
KONTROVERS Der AHV droht ohne Reform bis 2030 ein Defizit von 7 Milliarden Franken – wegen steigender Lebenserwartung, der Pensionierung der Baby-Boomer und sinkender Zinserträge. Auch bei der Pensionskasse bekommen Rentner mehr ausbezahlt, als sie selbst angespart haben.
Was bringt die Reform, die am 24. September vors Volk kommt?
Die Vorlage soll die Altersvorsorge für das kommende Jahr- zehnt sichern. Der AHV fliesst mehr Geld aus der Mehrwertsteuer zu. Das Rentenalter der Frauen steigt auf 65. Der Um- wandlungssatz in der 2. Säule sinkt von 6,8 auf 6 Prozent – wer ein Altersguthaben von 100 000 Franken angespart hat, bekommt jährlich noch eine Rente von 6000 statt 6800 Franken ausbezahlt.
Wie werden die Folgen der Reform abgefedert?
Für alle Neurentner gibt es 70 Franken mehr AHV. Es muss mehr in die 2. Säule einbezahlt werden.
Wer profitiert, wer verliert?
Gewinner sind Versicherte zwischen 45 und 65. Sie bekommen mehr AHV und profitieren von einer Besitzstandgarantie bei der Pensionskassenrente. Die Verlierer sind Junge und Arbeitgeber, die stärker belastet werden.
Was sind die wichtigsten Argumente der Befürworter?
Für die Reform sind Bundesrat, CVP, Grüne und SP. Laut diesen sichert die Reform die AHV. Die
Ausgleichsmassnahmen sorgten dafür, dass die Renten nicht sinken.
Was sind die wichtigsten Argumente der Gegner?
Die Wirtschaftsverbände, FDP und SVP kritisieren, dass die AHV trotz der Schieflage nach dem Giesskannenprinzip ausgebaut wird – auf dem Buckel der Jungen. Das gefährde den Generationenvertrag.