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Flaschen flogen, die Polizei antwortete mit Pfefferspray
HAMBURG. «Welcome to Hell » ist die G-20- Botschaft der linken Szene. Bei heftigen Ausschreitungen wurden gestern mehrere Personen verletzt.
Flaschen flogen, Feuerwerkskörper wurden gezündet, später brannten umgestürzte Mülltonnen und Autos. Am Vorabend des G-20-Gipfels in Hamburg kam es gestern zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten.
Die Polizei setzte wiederholt Wasserwerfer und Pfefferspray ein und trieb die rund 12 000 in der Mehrzahl friedlichen Teilnehmer der «Welcome to Hell»Kundgebung gegen das Treffen der grossen Wirtschaftsmächte auseinander. Die Polizei meldete mindestens sechs verletzte Beamte. Unklar war gestern, wie viele Kundgebungsteilnehmer Verletzungen erlitten hatten und wie viele Festnahmen es gab. Unter die Demonstranten hatten sich laut Polizei etwa tausend Vermummte gemischt – was die Polizei aber nicht duldete. Sie war ursprünglich sogar von bis zu 8000 gewaltbereiten Autonomen ausgegangen.
Der Veranstalter erklärte den Demonstrationszug nach gut einer Stunde für beendet. Dieser war nur wenige Meter weit gekommen. Das globalisierungskritische Netzwerk At- tac verurteilte die Strategie der Polizei. «Es ist offenkundig, dass diese Demonstration nach dem Willen von Polizei und Senat nie laufen sollte», sagte Roland Süss von Attac. Die Polizei ihrerseits twitterte, sie sei «entsetzt über die offensichtliche Gewaltbereitschaft» von Demonstranten, die sich mit Steinen und Gerüstteilen bewaffnet hätten.