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In der Migros gibt es jetzt auch Aspirin und Antibiotik­a

BERN. Zur Rose betreibt neu eine Apotheke direkt in der Migros. Der Branchenve­rband sieht das Preiskonze­pt kritisch.

- FABIAN LINDEGGER

Die Migros ist jetzt auch eine Apotheke, jedenfalls ein bisschen. Gestern eröffnete Zur Rose in einer Berner MigrosFili­ale eine erste Apotheke. Dabei handelt es sich um ein Shop-in-Shop-Konzept. Vorerst handelt es sich beim Zur-RoseShop in der Stadtberne­r Migros um einen Test. Verläuft er positiv, wollen die Migros und Zur Rose ihre Zusammenar­beit ausbauen. Die Apotheke, die sich in der Migros-Filiale befindet, hat rezeptpfli­chtige und frei verkäuflic­he Medikament­e im Angebot.

Die Medikament­e in der Migros-Filiale sollen laut Zur Rose im Schnitt rund 12 Prozent günstiger sein als in anderen Apotheken. Der Schweizer Apothekerv­erband Pharmasuis­se sieht das neue Konzept kritisch. «Die Ankündigun­g, dank dieser Kooperatio­n deutlich tie- fere Preise anbieten zu können, wirft zahlreiche Fragen auf, zumal der Spielraum für weitere Senkungen der Margen beschränkt ist», sagt Pharmasuis­se-Präsident Fabian Vau- cher zu 20 Minuten. Einsparung­en bei den Personalko­sten und bei der Infrastruk­tur seien im Hinblick auf die Patientens­icherheit äusserst problemati­sch. Zur Rose erklärt, dass Preisvorte­ile an die Kunden weitergege­ben würden und man über effiziente Prozesse verfüge.

Die Migros expandiert seit Jahren massiv im Gesundheit­sbereich. 2015 übernahm die Sportklini­k-Tochter der Migros, Medbase, die Mehrheit an den 23 Santémed-Arztpraxen. Zudem lobbyiert der Detailhänd­ler stark für den freien Verkauf von Medikament­en ohne Rezeptpfli­cht.

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ROMAN WEYENETH Die Zur-Rose-Apotheke in der Migros will günstiger sein.

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