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Stoff in Deos und Seifen macht Bakterien resistent
BIRMINGHAM. Das Biozid Triclosan tötet Bakterien zuverlässig ab. Doch offenbar nicht mehr lange.
Seifen, Zahnpasten, Deos, Schneidbretter, Funktionskleidung: Das antibakterielle Triclosan kommt in vielen Alltagsprodukten vor. Nun soll es weltweit verboten werden. Das fordern 206 Forscher und Ärzte sowie neun Gesundheitsorganisationen im Fachjournal «Environmental Health Perspectives». Denn das Biozid kann offenbar Brustkrebs hervorrufen, Spermien schädigen und Leber sowie Muskeln angreifen.
Ein weiteres Argument für ein Verbot liefern Forscher der University of Birmingham. Laut ihnen scheint der häufige Kontakt von Keimen mit dem Desinfektionsmittel die Bildung von Antibiotikaresistenzen zu fördern. Das Team um Mark Webber hat in seiner Studie Bakterien untersucht, die resistent gegen Antibiotika aus der Klasse der Chinolone wurden. Diese gelten als wichtige Reservestoffe, wenn es um die Bekämpfung von multiresistenten Keimen geht. Nachdem die Forscher Darmkeime län- gere Zeit in Kontakt mit niedrigen Dosen Triclosan kultiviert hatten, entwickelten einige Zellen Resistenzen gegen das Desinfektionsmittel. Das wiederum machte sie auch resis- tent gegenüber Chinolon-Antibiotika.
Diese Erkenntnis ist laut Webbers Kollegin Laura Piddock wichtig, «weil Triclosan in den letzten 20 Jahren in unserer Umwelt und sogar unseren Körpergeweben allgegenwärtig geworden ist». Der Stoff reichert sich unter anderem im Fettgewebe des Menschen an.
Intelligentes Pflaster
Wunden heilen am besten, wenn man sie nicht stört. Doch bei grösse- ren Verlet- zungen muss regelmässig geprüft werden, ob sie sich nicht entzünden.
Das strapaziert die Wunde. Abhilfe schafft ein Pflaster der Empa. Dieses gibt anhand Sensoren und mit Farben an, ob die Wunde heilt oder sich entzündet.