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Glarner zum Unfall: «Es war zu 100 Prozent mein Fehler»
BERN. Schwingerkönig Matthias Glarner schildert erstmals, warum er in Hasliberg von einer Gondel fiel und sich verletzte.
Die Frage stand seit neun Tagen im Raum und bot Anlass zu Spekulationen: Wie nur hatte Matthias Glarner in Hasliberg nach einem Fotoshooting vom Dach einer Gondel zwölf Meter in die Tiefe stürzen können? Um Licht ins Dunkel zu bringen, berief der amtierende Schwingerkönig gestern am Tag seiner Entlassung aus dem Berner Inselspital eine Pressekonferenz ein. «Ich habe mich während der Rückfahrt an der falschen Stelle gesichert. Mein Seil hat sich am Seilfänger verheddert, wodurch es mich Richtung Mast gezogen und von der Gondel gerissen hat.» Glarners Schilderung klärte gleichzeitig die Schuldfrage. «Es war zu 100 Prozent mein Fehler.» Warum ihm, der bei den Bergbahnen Meiringen-Hasliberg angestellt ist und für Revisionsarbeiten regelmässig auf Gondeln steigt, dieses folgenschwere Missgeschick unterlief, konnte sich Glarner nur so erklären: «Es war ein Moment der Unachtsamkeit.»
Die Beckenringsprengung und der Bruch des Sprunggelenks im linken Fuss muten angesichts der Umstände fast wie kleinere Blessuren an. «Ich habe mir zu Beginn im Spital oft vorgestellt, was hätte passieren können. Ich erkannte aber schnell, dass das nichts bringt und ich besser nach vorn schaue», sagte der 31-Jährige. Auf ihn wartet nun eine rund dreimonatige Rehabilitation, nach vier Monaten sollte Glarner wieder mit dem Sport beginnen können. Die aktuelle Saison ist für ihn zwar gelaufen, aber dass er das Eidgenössische 2019 in Zug weiterhin als nächstes grosses Ziel definieren kann, ist alles andere als selbstverständlich.