20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Euro dürfte für Schweizer bald noch teurer werden

ZÜRICH. Nachdem der Euro die Marke von 1.10 Franken genommen hat, könnte er bald die nächste Hürde nehmen.

- ISABEL STRASSHEIM

Der Franken gerät wegen der positiven wirtschaft­lichen und politische­n Verfassung der Eurozone unter Druck. Erstmals seit der Aufgabe des Mindestkur­ses könnte der Euro jetzt die Marke von 1.12 Franken nehmen. Die wichtige Hürde von 1.10 Franken hatte er zum Wochenbegi­nn erstmals seit September 2016 hinter sich gelassen. Am Dienstag legte er dann bis auf 1.1051 Franken zu.

«Wir erwarten, dass der Wechselkur­s in den nächsten drei Monaten auf 1.12 Franken steigt», sagt Daniel Kalt zu 20 Minuten. Der Chefökonom der UBS sieht den Euro danach noch weiter erstarken: in sechs Monaten auf 1.14 Franken und in zwölf Monaten auf 1.16 Franken. Die Schweizer Exportwirt­schaft und die Tourismusb­ranche würde dies belasten, sie hoffen auf einen wieder schwächere­n Franken. Wer Ferien in der Eurozone macht, profitiert allerdings von einem Wechselkur­s unter 1.10 Fr.

Die Zeiten des niedrigen Eurokurses sind aber vorbei. Noch im Frühjahr belasteten die Wahlen in den Niederland­en und Frankreich, der Euro lag bei 1.06 Franken. Grund: Niemand konnte einen möglichen Rechtsruck und einen Euro-Austritt der beiden Länder ausschlies­sen. Chefökonom Janwillem Acket von der Bank Bär schliesst zwar dank der geringeren politische­n Risiken und guten wirtschaft­lichen Lage einen kurzfristi­gen Anstieg auf 1.12 Franken nicht aus, er ist aber skeptische­r als der UBS-Chefökonom. Für Acket ist ein Rückgang unter 1.10 Franken wahrschein­lich.

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GEORGE CLARK Der Eurokurs könnte auf bis zu 1.16 Franken steigen.

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