Anti-Burka-Initiative: Noch fehlen Tausende Unterschriften
BERN. Die Unterschriftensammlung zum Verhüllungsverbot läuft schleppend. Noch fehlen Tausende Unterschriften.
Mit grossem Tamtam lancierte das Egerkinger Komitee letztes Jahr die Initiative für ein Verhüllungsverbot: Es liess auf dem Bundesplatz verschleierte Statisten auftreten, einer trug die Attrappe eines Sprengstoffgürtels auf sich.
In zwei Monaten läuft die Sammelfrist ab – und die Initiative ist noch nicht am Ziel. Bis Ende Juni waren es 88 500 Unterschriften. Das Ziel der Initianten sind aber 120000. Das Polster ist nötig, da ein Teil der Unterschriften jeweils ungültig ist. Auf seiner Website mobilisiert das Komitee für den Endspurt und sammelt Geld. «Es gab leider einen mehrmonati- gen Unterbruch beim Sammeln – auch wegen des Referendums gegen das Energiegesetz», sagt Walter Wobmann, Co-Präsident des Initiativkomitees. Jetzt laufe die Unterschriftensammlung aber auf Hochtouren. «Die Burka ist ein Symbol für ein anderes Wertesystem. In Österreich, Frankreich oder Belgien hat das Parlament das Verbot beschlossen – nur in der Schweiz nicht.» Umso wichtiger sei, dass sich das Volk äussern könne.
Wenig Hilfe kommt von der SVP – nur wenige Nationalräte engagieren sich. Einige wie Alfred Heer lehnen das Verhüllungsverbot ab. «Wir haben grössere Probleme, etwa das Flüchtlingswesen.» Der Staat brauche keine «Kleidervorschriften» zu erlassen. Auf ein Scheitern der Initiative hofft Yvonne Feri (SP): «Von einem Verbot wären vor allem Touris-
tinnen betroffen.»
Initiant Wobmann ist derweil überzeugt, dass es reichen wird: «Wir haben noch zwei Monate Zeit.» Aus dem Volk spüre er viel Unterstützung für das Verbot.