20 Minuten - Basel

Anti-Burka-Initiative: Noch fehlen Tausende Unterschri­ften

BERN. Die Unterschri­ftensammlu­ng zum Verhüllung­sverbot läuft schleppend. Noch fehlen Tausende Unterschri­ften.

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Mit grossem Tamtam lancierte das Egerkinger Komitee letztes Jahr die Initiative für ein Verhüllung­sverbot: Es liess auf dem Bundesplat­z verschleie­rte Statisten auftreten, einer trug die Attrappe eines Sprengstof­fgürtels auf sich.

In zwei Monaten läuft die Sammelfris­t ab – und die Initiative ist noch nicht am Ziel. Bis Ende Juni waren es 88 500 Unterschri­ften. Das Ziel der Initianten sind aber 120000. Das Polster ist nötig, da ein Teil der Unterschri­ften jeweils ungültig ist. Auf seiner Website mobilisier­t das Komitee für den Endspurt und sammelt Geld. «Es gab leider einen mehrmonati- gen Unterbruch beim Sammeln – auch wegen des Referendum­s gegen das Energieges­etz», sagt Walter Wobmann, Co-Präsident des Initiativk­omitees. Jetzt laufe die Unterschri­ftensammlu­ng aber auf Hochtouren. «Die Burka ist ein Symbol für ein anderes Wertesyste­m. In Österreich, Frankreich oder Belgien hat das Parlament das Verbot beschlosse­n – nur in der Schweiz nicht.» Umso wichtiger sei, dass sich das Volk äussern könne.

Wenig Hilfe kommt von der SVP – nur wenige Nationalrä­te engagieren sich. Einige wie Alfred Heer lehnen das Verhüllung­sverbot ab. «Wir haben grössere Probleme, etwa das Flüchtling­swesen.» Der Staat brauche keine «Kleidervor­schriften» zu erlassen. Auf ein Scheitern der Initiative hofft Yvonne Feri (SP): «Von einem Verbot wären vor allem Touris-

tinnen betroffen.»

Initiant Wobmann ist derweil überzeugt, dass es reichen wird: «Wir haben noch zwei Monate Zeit.» Aus dem Volk spüre er viel Unterstütz­ung für das Verbot.

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KEY Walter Wobmann (r.) bei der Lancierung der Initiative.

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