«Das Alkoholverbot in der Badi hat sich bewährt»
BASEL. Wenn es ums Alkoholverbot in Badis geht, sind die Bademeister der Region uneins. Eine Mehrheit der Leser findet das Verbot sinnvoll.
Politiker in Basel-Stadt und Baselland fordern ein Ende des Alkohol-Ausschankverbots in Gartenbädern. Trotz Verbot wird aber schon heute mancherorts heimlich Bier getrunken. So etwa in einer der grössten Badis der Region, wo sich an Spitzentagen Tausende Gäste tummeln. «Wir können bei so einem Andrang nicht alle Leute kontrollieren», sagt ein Mitarbeiter. Ihm wäre es lieber, wenn die Gäste ihr Bier im Restaurant beziehen könnten. «Da wäre eine gewisse Kontrolle möglich», sagt er.
«Wir können den Leuten ja nicht in die Taschen schauen», sagt auch Bademeister Jörg Schumacher aus Arlesheim. Hingeschaut wird aber, wenn auf der Wiese ein Bier geöffnet wird: Wenn Schumacher auf einem Rundgang jemanden mit einer Dose erwischt, weist er ihn «sanft, aber bestimmt» auf das Verbot hin.
Schumacher hält aber nichts davon, das Ausschankverbot aufzuheben. «Das Gesetz hat sich bewährt», sagt er. «Es ist sicher nicht gescheit, wenn die Leute bei Temperaturen von über 30 Grad Alkohol trinken.» Das sehen auch viele Leser von 20 Minuten so. In einer Online-Umfrage waren bis gestern Abend 53 Prozent der Meinung, dass Alkohol in einem Schwimmbad nichts verloren hat. «Dann können wir bald mehr über Wasserleichen, sexuelle Belästigungen und Schlägereien in den Badis lesen», befürchtet etwa Leserin Fabe.