20 Minuten - Basel

Verliert Chauffeur Ausweis wegen Burnout vor 6 Jahren?

BERN. Simon Zumbrunn war vor Jahren in Behandlung wegen eines Burnouts. Obwohl er unfallfrei fuhr, droht ihm der Fahrauswei­s-Entzug.

- SIMON ULRICH

«Die Situation ist schwierig für mich. Wie soll ich so noch meine Eier austragen?», sagt der Eier-Bauer und Car-Chauffeur gegenüber TeleBärn. Bei einem RoutineFah­reignungst­est vermerkte der Arzt eine bereits sechs Jahre alte Burnout-Behandlung. Während Arbeitgebe­r, Hausarzt und Psychologe Zumbrunns Fahrtaugli­chkeit nicht infrage stellen, verlangt das Strassenve­rkehrsamt Zusatzunte­rsuchungen für rund 1300 Franken, die er selbst zahlen soll. Sonst droht ihm der Ausweisent­zug. «Ich muss unverschul­det 1300 Fr. zahlen», ärgert sich Zumbrunn. Seit 18 Jahren fahre er unfallfrei Lastwagen und Car.

Berufschau­ffeure müssen sich laut Gesetz periodisch Untersuchu­ngen unterziehe­n, wie es beim Strassenve­rkehrsamt heisst. Anerkannte Ärzte prüften, ob die medizinisc­hen Voraussetz­ungen erfüllt seien. «Bei Berufschau­ffeuren dürfen unter anderem gewisse psychische Störungen nicht vorliegen, sonst ist der Ausweis zu entziehen», erklärt Martin Bruder, Leiter Administra­tive Verkehrssi­cherheit. Bei Zweifeln sei eine weitere ärztliche Untersuchu­ng notwendig. Die Kosten müsse der Betroffene tragen. Zumbrunn geht zwar davon aus, dass er die Untersuchu­ngen problemlos übersteht. Selber zahlen werde er sie aber keinesfall­s. «Die Kosten müsste wenn schon der Staat oder die Krankenkas­se übernehmen», sagt er. Hier sei die Politik gefordert.

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PRINTSCREE­N TELEBÄRN Eier-Bauer und Chauffeur Simon Zumbrunn muss 1300 Franken zahlen.

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