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«Die neue Spar-Tageskarte ist nicht wirklich attraktiv»
BERN. Im ÖV gibts neu eine Spar-Tageskarte für 29 Franken. Dafür fällt die 9-Uhr-Karte weg. Das kommt nicht gut an.
Im Schweizer ÖV werde es im nächsten Jahr keine Preiserhöhung geben, teilte der Branchenverband Direkter Verkehr Schweiz (CH-Direct) gestern mit. Und er verkündete eine weitere, aus seiner Sicht positive, Neuigkeit: Per September dieses Jahres wird eine SparTageskarte eingeführt, die bereits ab einem Betrag von 29 Franken erhältlich ist.
Von diesem Preis kann profitieren, wer die Karte 30 Tage vor der Reise erwirbt. Je kurzfristiger man kauft, desto höher steigt der Preis tendenziell – auf welchen Maximalbetrag, ist von CH-Direct auf Anfrage nicht zu erfahren. Zugunsten des neuen Angebots wird die 9-Uhr-Tageskarte für 58 Franken abgeschafft. Dass man Frühbucher sein muss, um am meisten zu profitieren, stösst auf Kritik: «Es entspricht nicht dem üblichen Reiseverhalten, das Billett einen Monat im Voraus zu kaufen», sagt Karin Blättler, Präsidentin von Pro Bahn Schweiz. «So geht jede Spontaneität und Flexibilität verloren.» Und bei der Stiftung für Konsumentenschutz heisst es: «Freizeitreisende wollen kurzfristig und je nach Wetter entscheiden, ob sie den Ausflug unternehmen oder nicht.» Deshalb sei das neue Angebot «nicht wirklich attraktiv».
Auch Blättler sagt: «Attraktiv wäre die neue Spar-Tageskarte nur als Zusatzangebot, nicht als Ersatz für die 9-Uhr-Karte.» Für deren Abschaffung nennt CH-DirectSprecher Roger Baumann wirtschaftliche Gründe: «Die Möglichkeiten der ÖV-Unternehmen, Rabatte zu gewähren, sind nun einmal beschränkt.»