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«Die neue Spar-Tageskarte ist nicht wirklich attraktiv»

BERN. Im ÖV gibts neu eine Spar-Tageskarte für 29 Franken. Dafür fällt die 9-Uhr-Karte weg. Das kommt nicht gut an.

- MARCO LÜSSI

Im Schweizer ÖV werde es im nächsten Jahr keine Preiserhöh­ung geben, teilte der Branchenve­rband Direkter Verkehr Schweiz (CH-Direct) gestern mit. Und er verkündete eine weitere, aus seiner Sicht positive, Neuigkeit: Per September dieses Jahres wird eine SparTagesk­arte eingeführt, die bereits ab einem Betrag von 29 Franken erhältlich ist.

Von diesem Preis kann profitiere­n, wer die Karte 30 Tage vor der Reise erwirbt. Je kurzfristi­ger man kauft, desto höher steigt der Preis tendenziel­l – auf welchen Maximalbet­rag, ist von CH-Direct auf Anfrage nicht zu erfahren. Zugunsten des neuen Angebots wird die 9-Uhr-Tageskarte für 58 Franken abgeschaff­t. Dass man Frühbucher sein muss, um am meisten zu profitiere­n, stösst auf Kritik: «Es entspricht nicht dem üblichen Reiseverha­lten, das Billett einen Monat im Voraus zu kaufen», sagt Karin Blättler, Präsidenti­n von Pro Bahn Schweiz. «So geht jede Spontaneit­ät und Flexibilit­ät verloren.» Und bei der Stiftung für Konsumente­nschutz heisst es: «Freizeitre­isende wollen kurzfristi­g und je nach Wetter entscheide­n, ob sie den Ausflug unternehme­n oder nicht.» Deshalb sei das neue Angebot «nicht wirklich attraktiv».

Auch Blättler sagt: «Attraktiv wäre die neue Spar-Tageskarte nur als Zusatzange­bot, nicht als Ersatz für die 9-Uhr-Karte.» Für deren Abschaffun­g nennt CH-DirectSpre­cher Roger Baumann wirtschaft­liche Gründe: «Die Möglichkei­ten der ÖV-Unternehme­n, Rabatte zu gewähren, sind nun einmal beschränkt.»

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