20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
«Ich sollte seinen Bauch streicheln»
Schräge Gäste, bizarre Bestellungen, peinliche Missgeschicke – Leser erzählen Anekdoten aus der Gastro-Branche.
Tim (27), Koch
Im Restaurant fragen die Leute oft nach den Speisen, obwohl alles gross angeschrieben ist. Eines Tages war ich genervt von der Fragerei und habe das einem Gast auch rigoros erklärt. Plötzlich tippte mir sein Kollege an die Schulter, unterbrach mich und sagte: «Er ist übrigens blind.» Mit knallrotem Kopf verschwand ich nach hinten.
Marco (23), Koch
Ein Gast hatte ein 200-g-KobeRindssteak (800 Franken/Kilo) mitgebracht, und ich musste es in Würfel schneiden und scharf anbraten. Das Beste: Es war nicht für ihn, sondern für seinen Pudel.
Lukas (25), Koch
Ein Gast wollte mal eine Pilzcremesuppe ohne Pilze. Ich machte eine Mehlsuppe – eben Pilzcremesuppe ohne Pilze.
Noelle (53), Foodkurier
Es gibt tatsächlich Menschen, die nicht wissen, wo sie wohnen. Man gab mir bei einer Bestellung die Hausnummer 8 durch und ich suchte die Kundin eine halbe Stunde lang. Es stellte sich heraus: Sie hatte Hausnummer 11.
Steffi (23), Servicekraft
Ein Gast wollte mal, dass ich seinen vollgefressenen Bauch streichle. Er hatte weibliche Begleitung dabei.
Lukas (25), Koch
Ich habe in einem Vegi-Restaurant gearbeitet, wo Kunden teilweise fragten, ob in der gebrauchten Pfanne schon mal tierische Produkte zubereitet worden seien.
Daniel (67), Clubmanager
Ein Mann kam in unsere Bar und bestellte bei mir einen Drink. Er meinte, er brauche nicht zu bezahlen, da er den Chef persönlich kenne und dieser sein bester Kumpel sei. Tatsächlich bin ich der Chef.
Mario (29), Chef de Service
Das Krasseste war, als ein Gast selbständig einen Tisch umstellen wollte und damit den Fluchtweg versperrte. Ich hatte ihn dreimal darauf hingewiesen, dass dies unzulässig sei. Als er merkte, dass ich nicht hinschaute, griff er selbst zum Tisch, und ich musste ihm diesen entreissen. Ich wurde aufs Übelste beschimpft.
Saraya (22), Fachfrau Hauswirtschaft
In der Lehre arbeitete ich im Altersheim. Einmal erbrach ein Bewohner in seine Kaffeetasse und trank aus dieser in aller Seelenruhe weiter. Ich musste mich deswegen gleich selbst übergeben.