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«Es wurde mega hell, wir sahen nichts mehr – dann ein Knall»
ZÜRICH. Das 1.-August-Fest musste gestern mancherorts unterbrochen werden. Gewitter sorgten in der Schweiz für Chaos.
Nach einer heissen Nacht mit Rekordtemperaturen folgte gestern ein heisser Tag. Es sei der wärmste 1. August, vermeldete «SRF Meteo». In Sevelen im Rheintal wurden 35,7 Grad gemessen. Am Abend drehte es allerdings: Über der Schweiz formierte sich eine heftige Gewitterfront, die gegen Osten zog. Meteonews mass Windböen von bis zu 128 km/h. In Teilen des Kantons Bern kam es zu Stromausfällen. In Uzwil SG fiel ein Baum auf ein Haus, wie die Polizei meldete. Verletzt wurde ersten Erkenntnissen zufolge niemand. Am Abend meldete Meteonews stellenweise Hagel mit bis zu vier Zentimetern Durchmesser. Besonders hart getroffen habe es Teile des Kantons Bern, der Zentralschweiz und die Region Winterthur.
Bei Conthey im Wallis wurde durch das Gewitter eine Gerölllawine ausgelöst, sie verschüttete drei Autos. Laut der Kantonspolizei wurde niemand verletzt. Die Strasse bleibt jedoch bis auf weiteres gesperrt. Bei der Waldibahn in Emmet- ten NW kam es wegen der Sturmböen zu einem kleinen Störvorfall, wie Verwaltungsratspräsident Thomas Tschümperlin erklärte. «Wegen des Seitenwinds sprang das Zugseil der Seilbahn aus zwei von sechs Rollen der Mittelstation. Die Bahn hielt sofort per Notstopp an.» Zu diesem Zeitpunkt habe sich eine Person in der Gondel befunden. Sie musste rund eine halbe Stunde ausharren, bis das Seil wieder zurück auf die Rollen gehoben werden konnte. Tschümperlin betont: «Es hat nie eine Gefahr bestanden.»
Ein Leser aus dem aargauischen Wohlen hat einen Blitzeinschlag hautnah miterlebt: In seiner unmittelbaren Nähe habe ein Blitz eingeschlagen. «Es wurde mega hell, wir haben nichts mehr gesehen. Und dann ein lauter Knall», schildert er. «Alle standen unter Schock.» Mit der Front war die Gewittergefahr aber nicht vorbei – sie blieb in der Nacht bestehen.