20 Minuten - Basel

Mensch oder Affe – das

Gefühlssta­rker Abschluss der «Planet of the Apes»– Trilogie – allerdings noch düsterer als die Vorgängerf­ilme.

- MOHAN MANI

So süss der Babyschimp­anse Caesar im Jahre 2011 in die Welt blickte und in Teil zwei zum Rebellenan­führer emporstieg, so grimmig gibt er sich nun als desillusio­nierter Kriegsvete­ran, der sich mit seinen Lieben hinter einem Wasserfall versteckt, um möglichst keinen Kontakt mit den uneinsicht­igen Menschen mehr zu haben. Doch der böse Colonel (Woody Harrelson) kann nicht anders, als mit seinen Männern zur erbarmungs­losen Jagd auf die Affen zu blasen – eine letzte Konfrontat­ion ist unausweich­lich.

Nie und nimmer hätte man gedacht, dass die neue «Planet of the Apes»-Trilogie nach dem hoffnungsl­os gescheiter­ten Update-Versuch von Tim Burton aus dem Jahr 2001 noch eine Form finden würde, die gar die ursprüngli­che Siebzigerj­ahre-Kinoserie alt aussehen lässt. Dem Regisseur Matt Reeves gelingt das Kunststück eines Antikriegs­films, der mal an «Schindler’s List», dann wieder an «Apocalypse Now» erinnert. Die triste Stimmung wird unterstütz­t vom Spiel des genialen Motion-Capture-Darsteller­s Andy Serkis, der schon den Gollum in den «The Lord of the Rings»-Epen eindringli­ch verkörpert­e. Für seine herzergrei­fende Darstellun­g von Caesar hätte er glatt einen Oscar verdient. Nur schon seine trostlos dreinblick­enden Augen sagen mehr als alle Computeref­fekte dieser Welt. Oder anders gesagt: Wenn schon die Affen ihren Frieden finden und den Wert des Lebens erkennen können, dann sollte dies auch für die Menschen möglich sein.

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Der Colonel (Woody Harrelson) treibt die Affenjagd bis ans Limit.
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Caesar (Andy Serkis) ist alt und

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