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«Ein Leben zu retten, ist das Beste, was man tun kann»
BASEL. Die Berufsfeuerwehr Basel ist mit zwei Schiffen auf dem Rhein unterwegs. Kapitän Markus Luginbühl hat schon dramatische Szenen erlebt.
Brände zu löschen wie am 25.Juni, als im Jachthafen Weil ein Boot in Flammen stand, ist für die Retter der Berufsfeuerwehr eher selten. Viel öfter gilt es, Schwimmern in Not beizustehen. «Wenn du ein Menschenleben retten kannst, ist es das Beste, was du tun kannst», erzählt Luginbühl (59), Kapitän auf der Christophorus. Jedes Jahr ziehen die zwei Rettungsboote der Berufsfeuerwehr drei bis vier Menschen in Not aus dem Rhein. Luginbühl rettete vor drei Jahren eine junge Frau in letzter Minute: «Sie war mit ihren Haaren an einer Boje hän- gen geblieben und wurde nach unten gezogen. Wir waren zum Glück in der Nähe. Eine Minute später wäre sie tot gewesen.»
Nicht immer kommt die Hilfe rechtzeitig. Wenn einer abtauche, sei es meist zu spät. Luginbühl sah schon die Hand eines Schwimmers nur fünf Meter entfernt untergehen. Er sprang hinterher – vergebens. Luginbühl, ein Berner und passionierter Aare-Schwimmer, sagt, dass viele den Rhein unterschätzten, weil er so ge- Die Christophorus am Liegeplatz.
mächlich dahinzieht. Regelmässig würden Schwimmer in Panik geraten oder Krämpfe bekommen.
Das grösste Gefahrenpotenzial ortet Luginbühl aber bei den Hotelschiffen, von denen während Messen zuweilen bis zu 16 Stück dicht an dicht vor Anker gehen. «Wenn da mal etwas passiert», raunt er – etwa wenn Panik ausbreche. «Zu Schiff ist alles viel enger als auf dem Land.» Die Christophorus wäre gerüstet für einen solchen Fall. Das 30 Meter lange Schiff mit insgesamt 1260 PS kann 12840 Liter Wasser pro Minute pumpen. Und auch nach 44 Dienstjahren ist es dank sorgsamem Unterhalt noch zuverlässig wie am ersten Tag.