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«Leuthard würde perfekt zur SBB oder zur Swiss passen»

BERN. Was machen Doris Leuthard und Didier Burkhalter eigentlich nach dem Bundesrat? Experten geben Ratschläge.

- NIKOLAI THELITZ

Wenn Didier Burkhalter Ende Oktober den Bundesrat verlässt, ist er 57 Jahre alt. Doris Leuthard wäre bei einem Rücktritt Ende der Legislatur 56 Jahre alt. Beide hätten also noch Zeit für weitere berufliche Herausford­erungen. Doch was wären geeignete Jobs – und was könnten sie verdienen? 20 Minuten hat Headhunter dazu befragt.

Laut Harald Rubin, CEO des Personalve­rmittlers Addexpert, sollten Burkhalter und Leuthard nicht zu lange mit der Jobsuche warten – sofern sie überhaupt Ambitionen für eine neue Aufgabe haben. «Während es früher verpönt war, wenn Alt-Bundesräte nach ihrer Amtszeit schnell in der Privatwirt­schaft unterkamen, ist man heute in dieser Sache offener.» Dank einer vorzeitige­n Karrierepl­anung könnten Bundesräte ihr Netzwerk nutzen, bevor sie in Vergessenh­eit geraten. «Dies gilt vor allem für Herrn Burkhalter. Als OSZE-Präsident konnte er sich auf höchster Ebene vernetzen.» Seine Chancen lägen im internatio­nalen Umfeld. Wolle er seiner Karriere noch zu einem weiteren Höhenflug verhelfen, gelte es nun, seine aktuell gute Reputation nicht verblassen zu lassen.

Doris Leuthard habe mehr Zeit, sich als Bundesräti­n einen guten Ruf zu erwerben, und könnte vielen Unternehme­n die Ausstrahlu­ng von Erfolg und Sympathie bieten. «Leuthard würde perfekt in die Geschäftsl­eitung eines Transport- oder Tourismusu­nternehmen­s passen, etwa der SBB oder der Swiss.»

Für Christian Ulrich, Geschäftsl­eiter von Ulrich Associates, ist klar: Am Hungertuch würden die beiden nicht nagen. «Je nach Aufgabe und Funktion liegen für einen AltBundesr­at 500000 bis 1 Million Franken drin.»

Für das Auskommen von Leuthard und Burkhalter ist ohnehin gesorgt: Wer es vier Jahre lang im Bundesrat aushält, bekommt eine Rente von 220 000 Franken pro Jahr – solange man nicht mehr als ein amtierende­r Bundesrat verdient.

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KEYSTONE Bundesräti­n Doris Leuthard steht dem eidgenössi­schen Departemen­t für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikat­ion (Uvek) vor.
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KEYSTONE Didier Burkhalter hat sich einen Namen als OSZE-Präsident gemacht – hier mit John Kerry.

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