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Schätze im Meer: Albanien fürchtet sich vor Plünderern

TIRANA. Tauchen in Albanien gilt noch als Geheimtipp. Weil der Tourismus anzieht, will man nun Unterwasse­rGesetze.

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Wer vor der Küste Albaniens etwas tiefer taucht, den erwartet ein aussergewö­hnlicher Anblick: Wracks, Hunderte Amphoren und antike Tongefässe ruhen auf dem Meeresgrun­d. «Selten kann man mehr als ein paar Meter schwimmen, ohne auf etwas Erstaunlic­hes zu stossen», sagt Meeresfors­cher Derek Smith, der für die Organisati­on RPM Nautical Foundation seit zehn Jahren vor dem Balkanstaa­t taucht.

Für den Tourismus wäre es wirtschaft­lich interessan­t, neben den bisherigen Badegästen auch Sporttauch­er aus aller Welt ins Land zu locken. Albanien ist inzwischen Partner der EU und Mitglied der Nato. Die wirtschaft­liche Entwicklun­g verlief allerdings oft eher unkontroll­iert. Das zeigt sich nicht zuletzt an der wilden Bebauung der Küstenlini­e.

Von daher ist die Sorge gross, dass die neue Aufmerksam­keit für die Schätze des Meeres auch Plünderer anziehen könnte. RPM zufolge sind in den letzten zwanzig Jahren so bereits Teile des Unterwasse­rerbes verloren gegangen. Auch Nachbar Griechenla­nd hatte lange Zeit grosse Probleme damit, eine illegale Ausbeutung des kulturelle­n Erbes zu verhindern. Dort ist Tauchen in der Nähe von Historisch­em mit wenigen Ausnahmen nun verboten. Albanien plant eine etwas grosszügig­ere Herangehen­sweise. Eine gesetzlich­e Regelung wird in Kürze erwartet.

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AP Wer genug tief taucht, den erwartet vor der Küste Albaniens Aussergewö­hnliches.

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