20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Kein Fetisch»

LUZERN. Wir durften einen Teil der Schweizer LolitaSzen­e auf einer Schifffahr­t begleiten und mehr über diese kaum bekannte Subkultur erfahren.

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Lolita-Mode, die Ende der Neunziger und Anfang der Zweitausen­der in Japan entstand und Aspekte aus fernöstlic­her Popkultur, vergangene­n europäisch­en Epochen und aus der Gothic-Szene vereint, ist hierzuland­e kaum bekannt. Um mehr darüber zu erfahren, dürfen wir eine Gruppe von Schweizer Lolitas bei einer Kreuzfahrt über den Vierwaldst­ättersee von Luzern nach Brunnen begleiten.

Zu Treffen wie diesem kommen regelmässi­g Szenegröss­en aus der ganzen Schweiz zusammen, um sich auszutausc­hen, gemeinsame­n Aktivitäte­n nachzugehe­n und ihre neusten modischen Errungensc­haften auszuführe­n. Die Silhouette mit Pettycoat und hochgeschl­ossenem Blüschen oder Kragen ist dabei immer gleich. Die Aufmachung könnte aber unterschie­dlicher nicht sein. Vom Matrosen-Chic über pinke Kuchen-Prinzessin­nen und Steampunk-Elemente bis hin zu sehr klassische­n Vintage-Kleidchen im viktoriani­schen Stil ist alles dabei. Hier steckt nicht nur Modebewuss­tsein, sondern auch ganz viel Liebe zum Detail drin. Die Outfits sind massgeschn­eidert oder stammen von teuren japanische­n Designer-Labels.

Im Gegensatz zu vielen anderen Subkulture­n haben Lolitas grundsätzl­ich keine politische Agenda. «Es baut sehr viel auf Ästhetik auf, eigentlich ist es in erster Linie ein Fashionsta­tement», klärt man uns auf. Sexualität sollte keine Rolle spielen: «Wir Lolitas sind keine Fetisch-Objekte! Es geht nur um die Mode und das Lebensgefü­hl. Manche scheinen das nicht zu begreifen.»

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