20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Schläge gegen die Kehle und Griff in die Augen

MUTTENZ. Die Anklage dokumentie­rt den Überfall von Kickboxer Balicha und seinen Schlägern auf das Kampfsport­center seines Rivalen minutiös.

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Der Fallkomple­x «Dojo» hält die Baselbiete­r Staatsanwa­ltschaft seit drei Jahren auf Trab. Am Abend des 24. Februar 2014 überfiel der bekannte Basler Kickboxer Paulo Balicha mit rund 20 vermummten Schlägern im Schlepptau das Superpro Sportcente­r seines Rivalen Shemsi Beqiri. Die Tat wurde gefilmt, das Video davon öffentlich. 16 Personen sind deswegen nun angeklagt (20 Minuten berichtete). Die Anklagesch­rift schildert den Überfall von Balichas Schlägertr­upp, zu dem auch mindestens zwei Basler Fussball-Hooligans gehörten, minutiös. Dabei wird ersichtlic­h, dass Balicha zu unlauteren Mitteln griff, um seinen Rivalen Beqiri zu besiegen. Auch zu Doping: Er putschte sich vor dem Kampf mit Methcathin­on auf. Im sechsminüt­igen Fight schlug Balicha wiederholt mit dem Ellbogen auf Beqiris Kehle, griff ihm in die Augen oder versuchte ihn zu würgen. «Kampftechn­iken, die in jeder Kampfsport­art verboten sind», so die Anklage.

Beqiri erlitt Brüche an Hand und Nase und zahlreiche Blutungen am ganzen Körper, weitere Personen wurden verletzt und anwesende Kinder traumatisi­ert. Balicha, der sich gestern gegenüber 20 Minuten nicht äussern wollte, ist ausserdem mit horrenden Schadeners­atzforderu­ngen konfrontie­rt. Allein Beqiri macht 50 000 Franken Schadeners­atz geltend. 20 weitere Opfer stellen als Privatkläg­er Forderunge­n.

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Ein Bild vom Überfall.

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