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Zerrte Pfarrerssohn ein Mädchen (12) ins Maisfeld?
WATTENWIL. Ein Mädchen wurde auf dem Heimweg angegriffen. Eine Passantin konnte gerade noch rettend eingreifen.
Es geschah am Mittwoch im bernischen Wattenwil am helllichten Tag: Als die 12-jährige Anna* mit dem Velo vom Hauswirtschaftsunterricht nach Hause fuhr, wurde sie plötzlich von einem Mann zu Boden gerissen. Der Angreifer versuchte, die Schülerin in ein Maisfeld zu zerren. Das Mädchen schrie um Hilfe, denn nur 100 Meter entfernt wohnen Verwandte. Eine Autolenkerin wurde aufmerksam. Als sie Anna zu Hilfe eilte, ergriff der Angreifer die Flucht.
Ein Grossaufgebot der alarmierten Polizei mit Patrouillen, Spürhunden und einem Helikopter suchte nach dem flüchtigen Täter. «Es war eine unheimliche Stimmung», berichtet eine Frau aus dem Dorf. Schliesslich konnte der Täter, ein 56-jähriger Mann, gefasst werden – offenbar unter anderem aufgrund von Hinweisen von Drittpersonen.
«Ich kenne den Mann, er ist aus der Region und Sohn eines Pfarrers», sagt die Frau. Im Dorf ist man froh, dass das Mädchen rechtzeitig gerettet werden konnte. Die 12-Jährige trug laut Polizei «leichte oberflächliche Verletzungen» davon. «Sie wurde von anwesenden Drittpersonen betreut», sagt Kapo-Sprecherin Jolanda Egger. Bisher habe sie sich nicht in ärztliche Obhut bege- ben müssen. «Wir fragen uns, welches Motiv der Typ hatte», sagt die Anwohnerin. Der Mann, der sich in Polizeigewahrsam befindet und befragt wird, streitet laut Angehörigen des Opfers alle Vorwürfe ab. *Name der Redaktion bekannt