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FREITAG, 1. SEPTEMBER 2017 / 20MINUTEN.CH
HOUSTON. Das Wasser fliesst langsam ab, doch die Gefahren sind nicht gebannt: Betroffen ist etwa ein Chemiewerk.
Zwei Explosionen haben in einer überschwemmten Chemiefabrik nahe Houston gestern giftigen Rauch freigesetzt. Über dem Werk des Be- treibers Arkema stieg dicker Qualm in den Himmel. Die Gegend wurde im Umkreis von drei Kilometern evakuiert. Das Wasser hatte das Kühlsystem ausser Kraft gesetzt, worauf ein Behälter mit organischem Peroxid explodierte. Dieses benutzt man zum Beispiel bei der Plastikherstellung. Arkema rechnet mit weiteren Bränden.
Während in ländlichen Gebieten von Texas und an der Golfküste die Lage weiter angespannt war, ging das Hochwasser in der Metropole Houston zurück. Die Feuerwehr suchte Haus für Haus nach Leichen ab. Die Zahl der bestätigten Toten stieg auf mindestens 31. Trotz schwelender Konflikte mit den USA haben Venezuela und Mexiko Hilfe für die Sturmopfer angeboten. Bürgermeister Sylvester Turner sagte, er hoffe, dass «Houston schnell wieder so werden wird wie zuvor».
Die Anti-EinwanderungsPolitik von US-Präsident Donald Trump könnte dies nach Einschätzung von Vertretern der Baubranche allerdings ausbremsen. Gerade in Texas halten sich viele Bauarbeiter und Handwerker ohne gültige Papiere auf. Verschiedene Studien schätzen ihren Anteil in der Branche auf 28 bis 50 Prozent. Aus Angst vor Festnahmen planen nun viele, den Staat zu verlassen, oder sie haben es schon getan. Gerade sie erledigen aber viele Arbeiten, die nach den Zerstörungen anstehen.