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Selbsterklärter Favorit findet nicht aus seinem Major-Tief
NEW YORK. Alexander Zverev scheiterte am US Open unerwartet früh. Dafür brillierte mit Denis Shapovalov ein anderer junger Spieler.
Durch die zahlreichen Absenzen erfahrener Spieler bietet sich den Jungen auf der Tour in New York eine exzellente Gelegenheit, sich in den Vordergrund zu drängen und aus dem Schatten der Ü30-Frak- tion um Roger Federer und Rafael Nadal zu treten. Alexander Zverev, der Talentierteste der neuen Generation, sagte vor dem Turnier, er traue sich den Titel zu, hat der Weltranglistensechste 2017 doch schon fünf Turniere gewonnen, darunter jene auf Masters-1000Stufe in Rom und Montreal.
Zweieinhalb Wochen nach seinem Finalsieg in Montreal gegen Federer enttäuschte Zverev beim 6:3, 5:7, 6:7 (1:7), 6:7 (4:7) gegen den ebenfalls 20-jährigen Kroaten Borna Coric (ATP 61), der bislang ein mässiges Jahr hinter sich hat. In den dreieinhalb Stunden leistete er sich 58 unerzwungene Fehler. Zudem mangelte es ihm an Effizienz; nur eine von elf Breakchancen konnte er nutzen. «Von meinem Level her war es ziemlich katastrophal», sagte Zverev, der an Grand-Slam-Turnieren bisher nicht auf Touren kommt. Seine Bilanz an Majors entspricht mit 12:10 Siegen und einem Achtelfinal als bestem Resultat (Wimbledon 2017) nicht annähernd den Erwartungen.
Besser machte es der Kanadier Denis Shapovalov (ATP 69). Der 18-jährige Qualifikant zeigte sich gegen den als Nummer 8 gesetzten Franzosen JoWilfried Tsonga erstaunlich abgeklärt und siegte 6:4, 6:4, 7:6 (7:3). Damit setzt er seinen Höhenflug fort, der in Montreal mit Siegen gegen Juan Martín del Potro und vor allem Rafael Nadal begann.