20 Minuten - Basel

BVB zahlen umstritten­e Million an die Franzosen

BASEL. Die Regierung und die BVB haben sich gestern zur umstritten­en Millionenz­ahlung ans Elsass geäussert. Fazit: Die BVB kommen dafür auf.

-

In den letzten Monaten wurde es wiederholt laut um die Basler Verkehrsbe­triebe (BVB) und Bau- und Verkehrsdi­rektor Hans-Peter Wessels. Hauptauslö­ser dafür war die Verlängeru­ng der Tramlinie 3 nach Saint-Louis. Das Projekt beinhaltet­e eine Zahlung von einer Million Euro ans Elsass, mit der eine Park-and-RideAnlage in Saint-Louis mitfinanzi­ert werden soll.

Diese Million sorgte für Unmut, da sie nicht schriftlic­h festgehalt­en wurde und das baselstädt­ische Parlament auch nichts davon wusste. Die Staatsanwa­ltschaft, die das Vorhaben untersucht­e, schaltete sich gar ein. Wessels musste in der Folge weitere Vorwürfe einstecken, die ihm die Geschäftsp­rüfungskom­mission (GPK) im Juni machte. Er habe die Zahlung in Auftrag gegeben, was seine Kompetenze­n als Aufsichtsp­erson mehr als überschrei­te. Auch die BVB-Leitung bekam dabei ihr Fett weg. Direktor Jürg Baumgartne­r und VR-Präsident Mar- tin Gudenrath traten in der Folge zurück. Auch gegen Wessels wurden Rücktritts­forderunge­n erhoben.

Gestern äusserten sich Wessels und die jetzige BVB-Leitung in einer PK. Die Regierung gestand ein, dass die Formalisie­rung des Vorhabens zu spät erfolgte. «Das geht klar in meine Verantwort­ung. Die Aufsicht erfolgte nur mangelhaft», so Wessels. Die vereinbart­e Zahlung sei jedoch von Anfang an transparen­t und im Interesse des Kantons und der BVB gewesen, die nun für die Million Euro aufkommen. Auch habe die Voruntersu­chung der Staatsanwa­ltschaft ergeben, dass keine ungetreue Amts- oder Geschäftsf­ührung vorliege. Die Zahlung als «Schmiergel­d» zu bezeichnen, sei für ihn eine «Ungeheuerl­ichkeit».

 ??  ?? Die Verlängeru­ng der Tramlinie 3 brachte Hans-Peter Wessels viel Ärger.
Die Verlängeru­ng der Tramlinie 3 brachte Hans-Peter Wessels viel Ärger.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland