20 Minuten - Basel

Wollen die Bauern ihre Subvention­en zementiere­n?

BERN. Die Bauern machen sich für die Initiative zur Ernährungs­sicherheit stark. Wollen sie damit ihre Gelder sichern?

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Mit plakativen Motiven wirbt der Bauernverb­and für den Gegenvorsc­hlag zur Ernährungs­sicherheit­s-Initiative (siehe Box unten). «Regionale Produkte sichern Arbeitsplä­tze», erklärt da die Comic-Figur Julia, im Hintergrun­d prangt ein Bild eines lokalen Gemüsemark­ts. Bei einem Nein zeichnet der Bauernverb­and folgendes Szenario: Vor düsterem Hintergrun­d liefert ein Super-Tanker Nahrungsmi­ttel aus China in die Schweiz.

Die Absicht dahinter ist für Patrick Dümmler vom liberalen Thinktank Avenir Suisse klar: «Der Bauernverb­and will die Zölle hochhalten sowie das Niveau der heutigen Direktzahl­ungen zementiere­n oder gar ausbauen.» Zudem sei es denkbar, dass ein Ja an der Urne von den Bauern später dafür genutzt werden könnte, eine Abwehrschl­acht gegen mehr Freihandel zu führen.

Markus Ritter, CVP-Nationalra­t und Präsident des Bauernverb­ands, kontert: «Die Direktzahl­ungen sind über einen bereits heute bestehende­n Land- wirtschaft­sartikel geregelt.» Daran werde sich mit einem Ja zur Ernährungs­sicherheit nichts ändern. Zur Kritik, das Abstimmung­sresultat könnte als Signal für mehr Abschottun­g interpreti­ert werden, sagt Ritter: «Die Schweiz ist auf ergänzen- de Importe angewiesen.» Die heutigen Grenzschut­zmassnahme­n dürften aber nicht abgebaut werden: «Bei totalem Freihandel werden einfach die billigsten Produkte importiert, ungeachtet deren Herkunft und Produktion­sbedingung­en.»

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KEYSTONE «Regionale Produkte sichern Arbeitsplä­tze»: So argumentie­rt der Bauernverb­and.

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