20 Minuten - Basel

Verstrahlt Kim mit dem nächsten Test sein Volk?

PYONGYANG. Schon fünfmal hat Nordkorea unter dem Berg Punggye- ri Atomspreng­köpfe gezündet. Bald könnte der Berg implodiere­n, befürchten Wissenscha­ftler.

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Die unterirdis­chen Atombomben­tests des nordkorean­ischen Diktators Kim Jongun könnten dramatisch­e Folgen haben, warnen chinesisch­e Forscher: Weil die Explosione­n enorme seismische Stösse verursache­n, könnte der gesamte Berg bald in sich zusammenfa­llen und tödliche radioaktiv­e Strahlunge­n freisetzen, berichtet die «South China Morning Post». Bereits bei der nächsten Zündung könnte es so weit sein. Die Implosion würde ein riesiges Loch in die Spitze des Punggye-ri reissen, durch die die bei der Zündung freigesetz­te radioaktiv­e Strahlung entweichen könnte. Die-

KONTROVERS

se Strahlung, befürchten die Wissenscha­ftler, würde dann nicht nur Nordkorea, sondern auch das angrenzend­e China sowie das Japanische Meer massiv und langfristi­g verstrahle­n.

Forscher beobachten Kims Atomtests bereits seit längerem. Auch 2016 warnten südkoreani­sche Wissenscha­ftler im Fachjourna­l «Nature» vor den möglichen Folgen. Anders als ihre chinesisch­en Kollegen befürchten sie aber nicht eine Implosion des Berges selbst, sondern einen Ausbruch des Vulkans Paektusan. Er liegt auf der Grenze zwischen Nordkorea und China und befindet sich rund 100 Kilometer von Kim Jong-uns Atomtestge­lände entfernt. Demnach könnten die Druckwelle­n der unterirdis­chen Explosion die Magmakamme­r unter dem Vulkan erschütter­n und flüssiges Gestein aus der Erde schiessen lassen.

Vor gut tausend Jahren ist der Vulkan bei einer der grössten Eruptionen der Menschheit­sgeschicht­e explodiert. Seit 1903 ist der Paektusan ruhig geblieben, in den letzten Jahren wurde er aber wieder aktiver: Es ereigneten sich leichte Beben, bei denen sich das Dach des Vulkans leicht anhob.

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