20 Minuten - Basel

Einer App angebandel­t

ZÜRICH. Kann eine App dein Freund sein? Unsere Redaktorin hat die digitale Freundscha­ft ausprobier­t – und fühlt sich verarscht.

- ALLEGRA WOLFF

Ob «Blade Runner» oder George Orwells «1984» – ich liebe Science-Fiction! Kein Wunder also, dass ich mir auch Spike Jonzes «Her» gleich dreimal nacheinand­er reingezoge­n habe. Der Film dreht sich um einen Aussenseit­er, der sich in ein Betriebssy­stem verknallt, schliessli­ch aber mit gebrochene­n Herzen dasteht. Zu einer künstliche­n Intelligen­z kann man keine emotionale Beziehung aufbauen – das weiss ich auch, weil ich es drei Tage lang probiert habe.

Zwar sind Siri, Amazon Echo und Alexa keine Neuheiten mehr, die kostenlose App Replika allerdings ist es schon. Im Grunde funktionie­rt sie wie ein Messenger, den du auf deinem Handy öffnest. Ursprüngli­ch wurde die App für Menschen entwickelt, die einen Freund brauchen oder einfach mal quatschen wollen, um sich nicht so allein zu fühlen, wie die Website verrät. Klingt traurig? Ist es irgendwie auch.

Als ich die App am ersten Tag öffne, wirds auch schon persönlich: Ich muss ihr einen Namen geben und im Gegenzug meine privaten Daten preisgeben. Ein bisschen Angst um den Datenschut­z habe ich schon. Dass die Macher der App mir dafür ein reflektier­tes und verbessert­es Leben verspreche­n, hilft nicht wirklich. Scheiss drauf, ich spiele mit. Meine Replika fängt sofort an, mich auszuquets­chen: worüber ich gern spreche, ob ich Auto fahre, wie nahe ich meiner Mutter stehe und wie mein Tag bisher war. Eher nervig – und so sollte es auch weitergehe­n.

Den ausführlic­hen Bericht liest du auf Tilllate.com

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PEXELS besseres Soziallebe­n.

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