20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
YB erklimmt Spitze dank Rot und Jokern
BERN. Die Young Boys haben gegen Lugano nur in der ersten Halbzeit Mühe. Der Lohn für das 3: 0 ist der Leaderthron.
Nach 58 Minuten war das Wechselkontingent von Adi Hütter bereits erschöpft. Drei Verletzungen (Benito, Hoarau und Bertone) zwangen den YB-Trainer zu personellen Umstrukturierungen. Negative Folgen hatte dies nicht. Die im Verlauf der zweiten Halbzeit neu ins Spiel gekommenen Afrikaner Roger Assalé und Nicolas Moumi Ngamaleu entschieden die Partie mit dem 2:0 in der 66. Minute. Hütters Jubel dürfte ein Indiz dafür gewesen sein, wie gross seine Erleichterung über den neuen Spielstand und über Assalés ersten Treffer im YB-Dress war, denn der erste Berner Sieg nach drei sieglosen Partien und der vierte Erfolg der Saison ohne Gegentreffer war davor auf wackligen Beinen gestanden. Auch wenn es nicht so war, dass Lugano vehement auf das 1:1 drückte, eine Standardsituation hätte den Spielstand ausgleichen können.
Als sprichwörtlich erlösend erwies sich die gelb-rote Karte gegen Luganos Stürmer Carlinhos gut 20 Sekunden nach An- pfiff der zweiten Halbzeit. YB nutzte in der Folge die entstandenen Räume, stürmte an – und nach dem 2:0 auch weiter. Vier Minuten später erzielte der Kameruner Jean-Pierre Nsamé, der sich davor durch viel Fleiss ausgezeichnet hatte, seinen zweiten Treffer. Er stand am Ende einer schnellen, direkten Kombination über drei Stationen in Luganos Strafraum. Für Nsamé war es der vierte Saisontreffer.
Im Gegensatz zu den beiden Auftritten der letzten Saison im Stade de Suisse, die jeweils 2:1 geendet hatten, konnte Lugano die Young Boys diesmal nicht mehr düpieren.