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Der Rhein gibt einige seiner Geheimnisse preis
BASEL. Immer wieder landen teils skurrile Objekte im Rhein. Nun erzählt das Historische Museum Basel die Storys hinter einigen Funden.
Die Sonderausstellung «Aufgetaucht – Basels geheimnisvolle Wasserfunde», die morgen startet, umspannt 50 Millionen Jahre: Ältester Fund ist eine versteinerte Palme, die daran erinnert, dass das enge Rheinknie erst rund 4000 Jahre ein solches ist. Auch ein Ritterhelm und -dolch sind histori- sche Exponate. Die jüngsten Gegenstände wie Sonnenbrillen oder Velos waren erst An- fang September bei einer Rheinputzete von Tauchern aus dem Wasser gezogen worden. Auch unterhaltsame Kontraste sind bis zum 3. März zu sehen: Ein Mammutzahn gehört ebenso zu den Fundstücken wie eine jüngere Dentalprothese. Auch Revolver und Pistolen sollte der Rhein zum Verschwinden bringen, etwa eine Neun-Millimeter-Pistole der Marke CZ. Sogar ganze Kriminalfälle hat der Fluss wieder herausgerückt: Von einem Einbruch von 1960 sind Tresorteile und Schweissgeräte zu sehen. Offen bleibt bei bestimm- ten Stücken die Herkunft, etwa jene eines Hitler-Porträt-Reliefs, das unterhalb der Mittleren Brücke gefunden wurde. In der Ausstellung lässt sich auch nachlesen, warum heute lebende Personen bestimmte Objekte bewusst in den Rhein geworfen haben – etwa den Ehering nach einer Trennung.
Thematisiert werden aber auch ökologische Fragen, zum Beispiel die Veränderung der Fischfauna wegen des Umgangs der Leute mit dem Rhein oder jüngere Gefahren wie mikroskopische Plastikfetzen im Flusswasser.