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Darum gehen die Schweizer noch in den Spielzeugladen
ZÜRICH. Überschuldung und Online- Konkurrenz treiben den US- Konzern Toys R Us in Insolvenz. Der hiesige Spielzeugmarkt tickt anders.
Der US-Spielwarenhändler Toys R Us, der weltweit 1500 Geschäfte betreibt, muss Insolvenz anmelden. Das Unternehmen beantragte am Montag Gläubigerschutz. Der Schuldenberg beläuft sich auf rund fünf Milliarden Dollar, die meisten Läden schreiben aber schwarze Zahlen. Von der Umschuldung sind die zehn Schweizer Filialen nicht betroffen. Zu schaffen machen Toys R Us in den USA Konkurrenten wie Amazon.
In der Schweiz erzielte die Branche letztes Jahr 460 Millionen Franken – gleich viel wie 2015. Der Anteil des OnlineHandels liegt bei sieben Prozent. «Die Schweizer kaufen nicht einfach die günstigsten Spielwaren», erklärt Sandro Küng vom Schweizer Spieleverband. Ein Monopoly könne
BELIEBT
auch etwas teurer sein als im Internet, wenn die Beratung stimme. «Und ein Spielzeug anzufassen, scheint den Kunden wichtig zu sein.»
Trotzdem sagt Yves Burger, Geschäftsführer von Franz Carl Weber: «Wenn Amazon auch in der Schweiz an Bedeutung gewinnt, wird es einige klassi- sche Spieleanbieter vom Markt fegen.» Deshalb lanciert Franz Carl Weber einen Online-Shop: Dort sollen ab Anfang Oktober die Kunden ihre Produkte in die Filiale bestellen können. Als reiner Online-Händler bringt sich dagegen Siroop in Stellung. Da Spielwaren im Vergleich zu Kleidern nicht komplex seien, würden beim Kunden oft die Verfügbarkeit und der Preis entscheiden, sagt Sprecher Benjamin Linsi. Er sieht deswegen grosses Potenzial für den Online-Verkauf von Spielwaren.
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