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«Love Island»: Der Albtraum unter Palmen
PALMA. Das hat die Welt echt nicht verdient: Die Kuppelshow « Love Island » unterbietet sogar den « Bachelor » um Längen.
Ein wenig Mitleid mit Mallorca muss man ja schon haben: Da wird diese wunderschöne Insel jeden Sommer von saufwütigen Ballermann-Touristen überrannt, und nun also noch dieser hormongesteuerte Haufen dussliger Muskel-Äffchen und grossbusiger Bikini-Bienchen. Bei «Love Island», dieser neuen
KONTROVERS
Kuppelshow von RTL 2, sollen die jungen Teilnehmer möglichst viel knutschen, keifen und koitieren. Paare bilden und trennen sich, neue Kandidaten kommen hinzu. Wer gewinnt, kassiert 50 000 Euro. Bumsfidel zu sein war noch nie so wertvoll.
Mittendrin ist Elena (25). Die Schweizerin mit spanischen Wurzeln arbeitet in Zürich als Account-Beraterin. Was auch immer das sein mag. Sie und ihre Zunge haben sich mit Jan (28) angefreundet. Wenn sie über die weibliche Konkurrenz ablästert, klingt das so: «Wenn die kommt hier, mach ich Theater. Wenn sie kommt, du weisst, wer du bist, und du weisst, was du hast.»
Rund anderthalb Stunden lang quält RTL 2 seine Zuschauer jeden Tag, bis zum 2. Oktober noch dauert der Sommernachtsalbtraum. Dann nimmt die TVTragödie ein Ende.
Bald darauf folgt schon die nächste, wenn der «Bachelor» wieder zum Balzen und Baggern bittet. Wobei: Gegen «Love Island» sind die 3+-Bewerber ein erlauchter Kreis belesener Literaturkritiker.