20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

«40 Minuten Vollgas und 10 bergauf»

BERGEN. Stefan Küng (23) zählt im WM-Zeitfahren nicht zu den Favoriten. Der Schweizer Meister will seine gute Form dennoch ausspielen.

- HERBIE EGLI

Stefan Küng, Sie sind dieses Jahr definitiv in der Weltelite angekommen. Nach dem Mannschaft­szeitfahre­n absolviere­n Sie heute auch das Einzelzeit­fahren und am nächsten Sonntag das Strassenre­nnen. Ist Ihr Tank Ende Saison noch so voll?

Es war eine gute Saison. In den Zeitfahren hatte ich ein gutes Niveau und konnte meine Leistung abrufen. Ich bin in Form, motiviert und der Tank ist noch nicht leer. Es ist immer auch eine Ehre, bei einer WM im Schweizer Trikot starten zu können.

War diese knappe Stunde Vollgas im Mannschaft­szeitfahre­n als Vorbereitu­ng auf das Einzelzeit­fahren optimal oder war es schwierig, sich in zwei Tagen wieder zu erholen?

Ich konnte mich gut erholen. Ich fühlte mich bereits am Sonntag gut im Rennen und das gibt mir einen Schub Selbstvert­rauen.

Beim 31 km langen Kurs im norwegisch­en Bergen kommt ein dreieinhal­b km langer und steiler Schlussauf­stieg hinzu. Auf den letzten Abschnitt würden Sie wohl gerne verzichten.

Es ist sicher speziell mit diesem Schlussauf­stieg. Es wird hart und ich werde am Schluss wie andere Fahrer auf das Strassenve­lo wechseln.

Vom Mannschaft­szeitfahre­n am Sonntag haben Sie Silber im Sack. Gold im Einzelzeit­fahren bleibt wohl ein Traum wegen des schwierige­n Kurses?

Es wäre utopisch, mich zum Favoritenk­reis zu zählen. Der Kurs ist sehr schwer und kommt mir nicht entgegen. Ich bin zufrieden mit einer Top-8-Platzierun­g, die ich anvisiere.

Kann man als sehr guter Zeitfahrer und weniger guter Kletterer auf den ersten 28 km so viel Zeit auf Favoriten wie zum Beispiel Tom Dumoulin herausfahr­en, damit die Schlussste­igung nicht das Zünglein an der Waage spielt?

Die ersten 28 Kilometer sind schon wellig und Tom Dumoulin zählt bereits dann zu den Topfavorit­en. Ebenfalls Chris Froome. Man kann nicht einfach einen guten Bergfahrer ins Rennen schicken. Schliessli­ch fährt man zuerst 40 Minuten Vollgas auf der Fläche und dann noch zehn Minuten bergauf.

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KEY Stefan Küng will im WM-Zeitfahren ein Top-8-Resultat.
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