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Für Homo-Ehen, gegen Burkas

BERN. Mit Ignazio Cassis dürfte der Bundesrat bürgerlich­er werden, aber nicht in allen Dossiers.

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Nach der Wahl von Ignazio Cassis in den Bundesrat sind die Erwartunge­n hoch. SVP-Frak- tionschef Adrian Amstutz erhofft sich «nach den Verspreche­n bei den Hearings» einen Kurswechse­l insbesonde­re in der EU-Politik: «Ich hoffe, dass Cassis die Unabhängig­keit der Schweiz gegenüber der EU verteidigt.» Politologe Nenad Stojanovic ist überzeugt, dass Cassis bürgerlich­er politisier­en wird als Didier Burkhalter. «Es wird für die Linke schwierige­r werden.» SP-Nationalrä­tin Priska Seiler Graf befürchtet, dass die Stimme Burkhalter­s, «der etwa in der Frage der Waffenexpo­rte Menschenre­chte in den Vordergrun­d stellte», fehlen werde. Ein Überblick.

«Cassis ist wirtschaft­sliberaler als Burkhalter und vertritt die Interessen von Unternehme­n», sagt Stojanovic. Er ist gegen Frauenquot­en und laut Smartvote für die Liberalisi­erung der Öffnungsze­iten sowie gegen Werbeverbo­te für Alkohol und Tabak. Er ist aber für Mindestlöh­ne im Tessin.

«Cassis tickt gesellscha­ftspolitis­ch eher links-liberal», sagt Stojanovic. Der Arzt will den Zugang zu Kokain und Cannabis erleichter­n, befürworte­t die Ehe für alle, solange sie nicht «Ehe» heisst, und will ein Adoptionsr­echt für Homosexuel­le. Er ist laut Smartvote eher gegen die aktive Sterbehilf­e durch Ärzte und für ein Burkaverbo­t.

Wirtschaft: Gesellscha­ft: Migration:

Cassis befürworte­t die Drosselung der Zuwanderun­g und ist gegen eine Amnestie für Sans-Papiers.

EU:

In Bezug auf das institutio­nelle Rahmenabko­mmen mit der EU sagte Cassis, man müs-

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Die Erwartunge­n an den neuen
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EPA Kuss für den neuen Bundesrat: Paola Rodoni und Ignazio Cassis.

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