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Das kann teuer werden
AARAU. Wer seine Tasche oder seinen Koffer stehen lässt, kann für den ausgelösten Bombeneinsatz belangt werden. Das kann mehrere Tausend Franken kosten.
Im Bahnhof Aarau hat ein Mann am vergangenen Freitag einen Koffer hinter einem Aschenbecher deponiert und dann vergessen. Er ist ohne das Gepäckstück in den Zug gestiegen, wie die Befragung des 51-Jährigen ergab. Nun erwägen Polizei und Staatsanwaltschaft, ihm die Kosten für den dadurch ausgelösten Bombenalarm aufzuerlegen. «Im Aargauer Polizeigesetz steht, dass besondere polizeiliche Leistungen kostenpflichtig sind und vom Verursacher oder Störer Kostenersatz verlangt werden kann», sagt Sprecher Roland Pfister. Derzeit werde untersucht, ob der Kofferbesitzer fahrlässig gehandelt habe oder nicht. Laut Pfister müsse der Mann alles bezahlen, was über einen ordentlichen Polizeieinsatz hinaus gehe.
Einige Tausend Franken musste 2014 ein Wanderer berappen, der in den Bergen eine Granate fand und diese mit nach Hause nahm. Zur Sicherung wurden darauf Einsatzkräfte der Polizei und Armee aufgeboten. Dem Wanderer wurde eine Rechnung von einigen Tausend Franken zugestellt. Mit Fällen herrenloser Gepäckstücke ist auch der Flughafen Zürich immer wieder konfrontiert. Die Einsatzabteilung Bomb Squad der Kantonspolizei Zürich ist deshalb während den Betriebszeiten des Flughafens immer auf Pikett. Die SBB hingegen kann sich zu diesem Thema nicht äussern. Sprecher Daniele Pallecchi: «Mir ist bei der SBB kein ähnlicher Fall bekannt, bei dem ein Gepäckstück einen Bombenalarm ausgelöst hat.»