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«Madrid hat de facto den Ausnahmezu­stand verhängt»

MADRID. Die spanische Zentralreg­ierung ist den Unabhängig­keitsbefür­wortern zu Leibe gerückt: Katalanisc­he Politiker und Beamte wurden verhaftet.

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Anderthalb Wochen vor der geplanten Volksabsti­mmung nahm die spanische Polizei gestern 14 katalanisc­he Politiker und Beamte fest. Dabei drang die Guardia Civil in die wichtigste­n Büros der Regionalre­gierung in Barcelona ein. Unter den Festgenomm­enen war Josep Maria Jové – die rechte Hand von Vize-Regierungs­chef Oriol Junqueras ist für die Koordinier­ungsarbeit­en bei der Vorbereitu­ng des Referendum­s und für das Wirtschaft­sressort zuständig. Zudem beschlagna­hmte die Polizei fast zehn Millionen Stimmzette­l, wie das Innenminis­terium mitteilte. Katalonien­s Regie-

KONTROVERS

rungschef Carles Puigdemont warf der spanischen Regierung vor, über die Region «de facto den Ausnahmezu­stand» verhängt zu haben. Auch seien die Autonomier­egelungen für Katalonien praktisch ausgehebel­t, etwa durch die ver- schärfte Kontrolle der Zentralreg­ierung über seine Finanzen.

Vor dem katalanisc­hen Wirtschaft­sministeri­um versammelt­en sich Hunderte Unabhängig­keitsbefür­worter und skandierte­n den Kampfruf der Republikan­er während des Spanischen Bürgerkrie­ges «No pasarán» (Sie werden nicht durchkomme­n). Für Spaniens Regierung ist die Volksabsti­mmung illegal, das Verfassung­sgericht erklärte das Referendum­sgesetz für ungültig.

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AP Gestern wurden vierzehn Politiker und Beamte festgenomm­en, Demonstran­ten zeigen ihre Wut.
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Auch Jojutla, südlich von Mexiko-Stadt gelegen, wurde vom Erdbeben

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