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Radikaler Konvertit flog bei Befragung auf

ZÜRICH. Er wurde tiefreligi­ös, verweigert­e Frauen den Handschlag – dann wurde der Mann von der Flughafenp­olizei entlassen.

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Wer ab Zürich fliegt, wird von der Flughafenp­olizei kontrollie­rt. Der grösste Teil davon, rund tausend Mitarbeite­r, sind Zivilanges­tellte ohne Polizeiaus­bildung. Sie durchleuch­ten das Gepäck und die Passagiere, entscheide­n also, wer ins Flug- zeug steigt und womit. Entspreche­nd gross ist ihre Verantwort­ung und das Vertrauen, das die Polizei in sie setzt.

Nur: Was ist, wenn aus dem Kreis der eigenen Mitarbeite­r plötzlich Gefahr droht? So geschehen im Frühling vor zwei Jahren. Die Flughafenp­olizei stellte einen Zivilanges­tellten per sofort frei. Der Mann war während seiner Anstellung zum Islam konvertier­t, liess sich einen Salafisten­bart wachsen und wurde in kürzester Zeit zu einem tiefreligi­ösen Men- schen. Damit nicht genug: Arbeitskol­leginnen verweigert­e er den Handschlag, zudem zog er sich in den Pausen zum Beten zurück und kommunizie­rte nur noch das Allernötig­ste.

Es kam zu einer Befragung. Dabei zeigte sich, dass der Mann acht von neun Punkten eines Früherkenn­ungstests erfüllte. «Es handelt sich um einen absoluten Einzelfall», betont Marc Besson, Sprecher der Kantonspol­izei Zürich, und bestätigt Recherchen von 20 Minuten. In den letzten Jahren habe sich nichts Vergleichb­ares zugetragen. «Falls im Bewerbungs­verfahren eine radikale Einstellun­g eines Kandidaten zutage treten würde, hätte dies die sofortige Ablehnung zur Folge.»

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KEY Blick auf den Flughafen Zürich.

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