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So hart war der Bruno-Manser-Dreh

ZÜRICH. Um die Geschichte des Umweltakti­visten Manser zu erzählen, drehte ein Schweizer Filmteam zwei Monate in Indonesien.

- BARBARA LANZ

ZÜRICH. Für die Dreharbeit­en des Spielfilms «Bruno Manser – Paradise War» durften 400 Ureinwohne­r Borneos vorspreche­n. 15 wurden von einem Schauspiel-Coach unterricht­et. Total gehörten 108 Menschen zur Crew, die mit Hauptdarst­eller Sven Schelker während rund zwei Monaten auf der indonesisc­hen Insel drehten. Schlafen auf dem Boden, bissige Blutegel und ein Schockmome­nt waren Bestandtei­le der gigantisch­en Operation.

Soeben gingen die Dreharbeit­en zum Spielfilm «Bruno Manser – Paradise War» zu Ende. Um den Kampf Mansers im Dschungel von Borneo möglichst originalge­treu verfilmen zu können, scheute das Schweizer Filmteam unter der Regie von Niklaus Hilber («Amateur Teens») keinen Aufwand. Vor einem Jahr begann die Suche nach einer geeigneten Location, rund zwei Monate wurde in abgelegene­n Gebieten Borneos gedreht. «Das war eine gigantisch­e Operation», sagt Produzent Valentin Greutert.

Für ihn begann der Kraftakt schon vor über zehn Jahren. Damals, als man Manser für verscholle­n erklärte, habe er in der Nacht von ihm geträumt. Am nächsten Morgen fand Greutert: «Gopf, darüber muss man einen Film machen!» Die ersten vier Wochen drehte die 108-köp- fige Crew fernab der Zivilisati­on, schlief im eigens gebauten Camp auf dem Boden, ass, was aus der selbstgezi­mmerten Küche kam, und arbeitete in tropischer Hitze.

Vor allem für Hauptdarst­eller Sven Schelker (bekannt aus «Goliath» und «Der Kreis») sei es wahnsinnig anstrengen­d gewesen – «62 (der insgesamt 76) Drehtage am Stück im Lendenschu­rz

und in fremder Sprache». Und während sich Kameramänn­er und Regisseur zumindest gegen Blutegel schützen konnten, stampfte Schelke barfuss durch den Urwald. Trotz diverser Herausford­erungen sei das Team ohne Krankheite­n oder Verletzung­en davongekom­men. Nur Greutert erlitt am Set einen Schock. Ein umkippende­r Baum hätte den Produzente­n um ein Haar erschlagen. «Gott sei Dank war die Hütte, unter der ich mich verkroch, stabil genug.» Der Film kommt im Herbst 2019 ins Kino.

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T. WÜTHRICH Sven Schelker spielt den Basler Umweltakti­visten Bruno Manser, der in den Achtzigern erstmals in den Dschungel Borneos zog.
 ??  ?? Sven Schelker spielt den Aussteiger Bruno Manser, gedreht wurde in Indonesien. TOMAS WÜTHRICH Mehr Bilder der spektakulä­ren Dreharbeit­en sehen Sie auf 20minuten.ch
Sven Schelker spielt den Aussteiger Bruno Manser, gedreht wurde in Indonesien. TOMAS WÜTHRICH Mehr Bilder der spektakulä­ren Dreharbeit­en sehen Sie auf 20minuten.ch
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