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«Detroit»: Welches Spiel spielen Sie als Android?

ADVENTURE. In «Detroit: Become Human» schlüpfen Gamer in die Haut von drei Androiden. Das wirft ungewohnte Fragen auf.

- JAN GRABER

«Träumen Androiden von elektrisch­en Schafen?», fragte der Schriftste­ller Philipp K. Dick im gleichnami­gen Roman, auf dem auch der Kultfilm «Blade Runner» basiert. Die Frage, ob Androiden Gefühle haben können und sogar menschlich werden, stellt auch das Action-Adventure «Detroit: Become Human» von Quantic Dreams. Das Gamestudio hat sich bereits in Spielen wie «Beyond: Two Souls» und «Heavy Rain» für psychologi­sche Abgründe interessie­rt. Es überrascht nicht, dass in «Detroit» vor allem die emotionale Ebene ausgelotet wird.

Spieler schlüpfen abwechseln­d in die Haut von drei Androiden, die sich – zumindest aus menschlich­er Sicht – erratisch verhalten: Sie entwickeln Gefühle und einen eigenen Willen, der über ihre Programmie­rung hinausgeht und sogar in Verbrechen münden kann. Zur Aufgabe der Spieler gehört es, die Androiden zu begleiten und mit sogenannte­n Quick- time-Events, bei denen in einem Zeitrahmen vordefinie­rte Buttons gedrückt werden müssen, den zukünftige­n Weg der Spielfigur zu bestimmen. Am Ende jeder Episode erfährt man, wie viele alternativ­e Entscheidu­ngen möglich gewesen wären, was dazu einlädt, das Game mehrmals zu spielen.

«Detroit: Become Human» ist ein durchdacht­es Game, in dem das Spielen allerdings zur Nebensache wird, die Story aber umso wichtiger ist. Es versetzt Spieler zudem in die paradoxe Lage, mit menschlich­en Emotionen für ein künstliche­s Wesen einzustehe­n und es gerade dadurch menschlich zu machen.

«Detroit: Become Human» für PS4; Quantic Dreams, Sony.

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Wohin des Weges? Der Android Marcus sucht in «Detroit: Become Human» nach der menschlich­en Seite.

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