Diese fünf Fehler hat der Modehändler OVS gemacht
ZÜRICH. Wegen zu niedrigen Umsätzen steht der Vögele-Retter OVS kurz vor dem Konkurs. Was ist schiefgelaufen?
Vollmundig kündigte der italienische Modehändler OVS 2016 an, man wolle die serbelnden Charles-Vögele-Filialen wieder auf Kurs bringen. Jetzt steht der Konkurs bevor. Diese Faktoren haben zur Notsituation des Vögele-Nachfolgers beigetragen: • Konkurrenz unterschätzt OVS-CEO Stefano Beraldo war 2016 überzeugt, dass die Konkurrenz in der Schweiz kleiner sei als in Italien. Die Markenvielfalt des Schweizer Bekleidungshandels könne nicht mit dem angrenzenden Ausland mithalten, sagt auch Sascha Jucker, Detailhandelsexperte und Ökonom bei der CS. «Da- durch auf ein weniger kompetitives Umfeld zu schliessen, wäre jedoch zu kurz gegriffen.» • Gesättigter Markt
Der Schweizer Markt war schon vor der Übernahme weitgehend gesättigt. «Seit 2012 sind die Umsätze im Bekleidungsund Schuhsegment um einen Sechstel zurückgegangen», sagt Jucker.
• Riskantes Rebranding «Ein Rebranding birgt immer das Risiko in sich, dass mehr Stammkunden der alten Marke zur Konkurrenz abwandern, als dass Neukunden gewonnen werden können», erklärt CS-Experte Jucker.
• Falsche Kalkulation
Laut Medienberichten hat OVS versucht, die Mieten für seine Filialen zu drücken. Es scheint, als hätte OVS den teuren Standort Schweiz unterschätzt.
• Wenig Geduld
Weniger als zwei Jahre sind seit der Übernahme durch OVS vergangen. Das sei normalerweise nicht genug Zeit, um einen Händler wie Vögele aus den roten Zahlen zu hieven, sagt Jucker.