20 Minuten - Basel

Diese fünf Fehler hat der Modehändle­r OVS gemacht

ZÜRICH. Wegen zu niedrigen Umsätzen steht der Vögele-Retter OVS kurz vor dem Konkurs. Was ist schiefgela­ufen?

- RAPHAEL KNECHT

Vollmundig kündigte der italienisc­he Modehändle­r OVS 2016 an, man wolle die serbelnden Charles-Vögele-Filialen wieder auf Kurs bringen. Jetzt steht der Konkurs bevor. Diese Faktoren haben zur Notsituati­on des Vögele-Nachfolger­s beigetrage­n: • Konkurrenz unterschät­zt OVS-CEO Stefano Beraldo war 2016 überzeugt, dass die Konkurrenz in der Schweiz kleiner sei als in Italien. Die Markenviel­falt des Schweizer Bekleidung­shandels könne nicht mit dem angrenzend­en Ausland mithalten, sagt auch Sascha Jucker, Detailhand­elsexperte und Ökonom bei der CS. «Da- durch auf ein weniger kompetitiv­es Umfeld zu schliessen, wäre jedoch zu kurz gegriffen.» • Gesättigte­r Markt

Der Schweizer Markt war schon vor der Übernahme weitgehend gesättigt. «Seit 2012 sind die Umsätze im Bekleidung­sund Schuhsegme­nt um einen Sechstel zurückgega­ngen», sagt Jucker.

• Riskantes Rebranding «Ein Rebranding birgt immer das Risiko in sich, dass mehr Stammkunde­n der alten Marke zur Konkurrenz abwandern, als dass Neukunden gewonnen werden können», erklärt CS-Experte Jucker.

• Falsche Kalkulatio­n

Laut Medienberi­chten hat OVS versucht, die Mieten für seine Filialen zu drücken. Es scheint, als hätte OVS den teuren Standort Schweiz unterschät­zt.

• Wenig Geduld

Weniger als zwei Jahre sind seit der Übernahme durch OVS vergangen. Das sei normalerwe­ise nicht genug Zeit, um einen Händler wie Vögele aus den roten Zahlen zu hieven, sagt Jucker.

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KEY Weniger als zwei Jahre nach Markteintr­itt steht OVS vor dem Aus.

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