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«Er nutzt Webcam-Sex, um sich zu befriedigen»
Ich (28) habe neulich auf dem Computer, den ich mit meinem Freund teile, zufällig einen Link entdeckt zu einer Live-Webcam, über die man Sex mit Prostituierten haben kann. Seither komme ich mir etwas betrogen vor. Was denkst du darüber? Soll ich die Sache einfach als Beihilfe zum Masturbieren abtun, was Pornos letztlich ja auch sind?
Liebe Corinne
Was ich denke, ist hier unbedeutend, denn letztlich müsst ihr herausfinden, wo die Grenzen gesetzt werden sollen – also wo die Treue aufhört und das Fremdgehen beginnt. Wie wäre es, wenn du deinem Freund in einer ruhigen Minute sagen würdest, dass du auf diesen Link gestossen bist und bei näherem Hinschauen festgestellt hast, dass dir die Möglichkeit, dass er allenfalls Live-Webcam-Sex konsumieren könnte, sehr zu denken gibt? Wichtig scheint mir dabei jedoch, dass du grundsätzlich von der Unschuldsvermutung ausgehst, denn sich auf einer solchen Seite mal ein bisschen umzusehen ist ja nicht gleichbedeutend damit, virtuellen Sex zu haben. Wenn dein Freund aufrichtig ist – und davon gehe ich aus –, wird er dir sagen, wie weit er bereits gegangen ist. Danach könnt ihr gemeinsam die Regeln aushandeln, die in Zukunft gelten sollen. Genauso wie in der realen, wird es auch in der virtuellen Welt nicht ohne Opfer und Verzicht gehen. Alles Gute!