20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Werbung, die ablenkt: Das sagen Autofahrer
BASEL. An animierten Werbetafeln am Strassenrand ist Kritik laut geworden. Das Tiefbauamt verspricht nun eine strengere Gangart.
Auf über 9 Millionen Franken jährlich hat der Kanton seine Einnahmen verdreifacht – Grund dafür sei unter anderem die neue Konzessionsvergabe für Aussenwerbung, nach der auch animierte Werbespots am Strassenrand erlaubt sind. Der Kanton verdiene sich eine goldene Nase auf Kosten der Sicherheit, titelte die «bz Basel». Die neuen Werbesäulen am Strassenrand zeigen teilweise Spots, die die ganze Bildschirm- fläche einnehmen. «Generell gilt die Regel, dass nur 20 Prozent der Fläche animiert sein dürfen. Keinesfalls darf der Eindruck eines grossflächigen Films entstehen», erklärt André Frauchiger, Sprecher des Bau- und Verkehrsdepartements, auf Anfrage von 20 Minuten. Der Werbespot einer Fast-Food-Kette fiel besonders auf, da die Animation die gesamte Fläche einnahm. Diese Anzeige sei «zugegebenermassen nicht ganz okay», sie bleibe jedoch trotzdem, da sie bereits bewilligt worden sei, so Frauchiger. «Vielleicht waren wir in dem Fall zu grosszügig. Wir werden in Zukunft strenger sein», sagt er über die Erteilung künftiger Bewilligungen.
Nicolas Kessler, Sprecher der Beratungsstelle für Unfallverhütung, rät strikt von animierter Werbung am Strassenrand ab. «Es ist erwiesen, dass schon einfache Werbeplakate ablenken, und es ist ganz klar, dass der Lenker auf eine Animation länger schaut», so Kessler zur «bz Basel».