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«Die Gefahr geht nicht von den Schülern aus»
Frau Kunz, warum haben die Mädchen eine Kleiderempfehlung erhalten?
Wir wollen die jungen Frauen darauf aufmerksam machen, dass es Menschen gibt, die in ihre Kleidung etwas hineininterpretieren könnten. Nicht alle Leute konzentrieren sich auf den Charakter. In diesem Sinn wollen wir die Frauen schützen.
Ist es an der Schule zu sexuellen Übergriffen gekommen?
Mir sind keine Fälle bekannt – es sei denn, sie wären verheimlicht worden. Es geht vielmehr um den ersten Eindruck, den man von den Schülerinnen erhält. Je nach Kleidung werden ganz andere Signale an Fremde gesendet. Der Campus ist ein öffentliches Gelände, und jemand, der mit dem Hund an der Schule vorbeispaziert, macht sich ein Bild und denkt vielleicht: An dieser Schule ist alles erlaubt. Die Gefahr geht nicht von den Mitschülern aus, die kennen sich ja untereinander.
Welches sind nun die nächsten Schritte?
Im Moment haben die MaturaPrüfungen oberste Priorität. Das Thema Kleiderempfehlungen werden wir nächste Woche dann wieder aufgreifen.